Baustart zum Jahresende erhofft
Öffentliche Auslegung des B-Plans für Neulichterfelde voraussichtlich im ersten Quartal
Die Groth-Gruppe als Bauherr für das Wohnquartier Neulichterfelde am südlichen Stadtrand ist guter Dinge, mit dem Bau der rund 2500 Wohnungen und Reihenhäuser noch Ende 2022 beginnen zu können.
Alle Planungen hängen vom Termin der öffentlichen Auslegung des B-Plans ab. Der soll nach Möglichkeit noch im ersten Quartal dieses Jahres möglich sein. Das teilt zumindest der neue Baustadtrat Michael Karnetzki (SPD) auf eine schriftliche Anfrage der Bezirksverordneten Pia Imhof-Speckmann (Die Linke) mit. Die öffentliche Auslegung werde seit Längerem vorbereitet, allerdings sei noch die sorgfältige Prüfung aller Inhalte und Unterlagen nötig. Das alles stelle sich als sehr arbeitsaufwändig dar, so Karnetzki. Parallel dazu arbeite das Bezirksamt an einem Format für die Bürger, damit sie sich schon vorab über das Bauvorhaben informieren können. Welcher Art die Informationsveranstaltungen sein werden, sei vom Verlauf der Pandemie abhängig, erklärt der Stadtrat weiter.
Viele Verzögerungen
Bevor die öffentliche Auslegung des B-Plans erfolgen kann, muss erst der Städtebauliche Vertrag unterzeichnet werden. Erst dann könne es richtig losgehen, sagt Anette Mischler, Sprecherin der Groth-Gruppe. Sie hofft, dass die öffentliche Auslegung „endlich, endlich erfolgen kann“, sagt sie. Denn davon hängen alle weiteren Planungen ab. Nach der Auslegung, deren Zeitraum laut Michael Karnetzki zwischen sechs Wochen und zwei Monaten liege, folgt die Abwägung der Einwendungen, Kommentare und Anregungen der Anwohner. Anschließend stehen die Rechtsprüfung durch die Senatsverwaltung sowie der Beschluss der Bezirksverordneten an. Wenn das alles durch ist, kann der Bauherr den Bauantrag stellen. Erfahrungsgemäß nimmt die Bearbeitung zirka sechs Monate in Anspruch.
Der Baustart des Wohnungsbauprojekts sollte ursprünglich schon vor fünf Jahren erfolgen. Für Verzögerungen sorgten verschiedene Gutachten, komplizierte Auflagen des Naturschutzes und zuletzt auch des Denkmalschutzes nach dem Fund von historischen Baracken für Zwangsarbeiter aus dem Zweiten Weltkrieg. Seit zwei Jahren erschwert zudem die Pandemie den Ablauf. Hinzu kommt die Neubildung des Bezirksamts nach der Wahl.
Verzögert hat sich auch die Einrichtung eines Informationspavillons auf dem rund 100 Hektar großen Grundstück. Hier soll den Bürgern die Möglichkeit gegeben werden, sich über einzelne Bauabschnitte, den zeitlichen Ablauf sowie über Wohnungsgrundrisse und Preise informieren zu können. Die Eröffnung des Pavillons war Anfang des Jahres geplant.
Es geht auch anders
„Corona macht das Verfahren nicht einfacher“, sagt Anette Mischler. Es sei schwierig, alle Beteiligten in Zeiten von Homeoffice an einen Tisch zu bekommen. Allerdings gebe es auch andere Beispiele: Die Groth-Gruppe plant in Wolfsburg ein ähnlich großes Projekt wie das in Lichterfelde-Süd. „Der Verfahrensweg hat hier zwei Jahre gedauert – jetzt wird gebaut. Es geht also auch anders“, sagt die Unternehmenssprecherin.
Das Wohnungsbauprojekt „Neulichterfelde“ will modernes Wohnen, nachhaltiges Leben und Arbeiten sowie ein sozialverträgliches Miteinander ermöglichen. Rund 6000 Menschen sollen in rund 1540 Miet- und Eigentumswohnungen, 540 Sozialwohnungen und 420 Reihenhäuser ein neues Zuhause finden. Geplant sind außerdem drei Kitas, eine Grundschule mit Sporthalle und Sportplatz, eine Jugendeinrichtung und ein Stadtplatz mit Büro- und Gewebeflächen.
Infos auch auf www.neulichterfelde.de
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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