Schwimmhalle öffnet nach Sanierung am 1. September
Zum ersten Mal in der über 75-jährigen Geschichte kann in der neu sanierten Halle jeder schwimmen. Und das an sieben Tagen in der Woche. Ganz sicher wird auch Jutta Hess diese Möglichkeit nutzen. Die 70-Jährige kennt das Bad seit fast 50 Jahren. 1957 hatte sie hier ihren Rettungsschwimmer gemacht und regelmäßig mit ihrem Verein trainiert.
Die rüstige Seniorin gehörte zu den ersten Schwimmern, die mit einem Kopfsprung ins Wasser die Halle offiziell einweihten. Sie alle haben eine besondere Verbindung zur Halle. Ein Teil kennt sie von früher, hat hier schwimmen gelernt, trainiert oder als Bademeister gearbeitet. Andere waren am Bau der neuen Halle beteiligt oder haben hier einen neuen Arbeitsplatz gefunden.
Seit 2006 war die Halle geschlossen, fast vier Jahre lang dauerten die Bauarbeiten an der denkmalgeschützten Halle. Insgesamt steckten die Berliner Bäderbetriebe 13 Millionen Euro in die Sanierung des Bades. Unterstützt wurde die Maßnahme durch Förderprogramme der EU und des Senats.
Die 13 Millionen Euro seien gut investiertes Geld, sagte Sportsenator Frank Henkel (CDU) anlässlich der Eröffnung. Durch die energetische Sanierung sinken die Kosten für Wärme um rund 40 Prozent. Zum anderen konnte mit der Maßnahme ein wichtiges Baudenkmal vor dem langsamen Verfall gerettet werden. Und nicht zuletzt sei die Halle ein wahres Juwel für den Bezirk. Denn mit dem 50 Meter langen und 25 Meter breiten Becken gehört sie mit der Schwimm- und Sprunghalle im Europapark zu den größten in Berlin. Für den Bezirk und die Region hat sich mit der Eröffnung der Schwimmhalle Finckensteinallee die Kapazität für Schwimmer verdreifacht. "Allein in diesem Bad werden wir pro Woche 1840 Bahnstunden anbieten", erklärt Bäder-Vorstand Ole Bested Hensing. Zum Vergleich: In den Bädern Lankwitz und Hüttenweg sind es jeweils rund 500 Bahnstunden pro Woche.
Davon profitieren auch die Schwimmer der SG Steglitz. Der Verein hatte mit der Schließung der Halle seine Trainingsstätte verloren und musste an Ersatzstandorten trainieren. Der Verein verlor mehr als die Hälfte seiner Mitglieder. Jetzt freuen sich die Schwimmer darauf, wieder in ihrer Heimathalle trainieren zu können und der Vereinsvorstand hofft, dass die Mitgliederzahlen wieder zunehmen werden. Günter Scharioth als 1. Vorsitzender ist zuversichtlich, denn schon jetzt gäbe es zahlreiche Anfragen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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