Aktiv gegen Rassismus
Das Goethe-Gymnasium ist jetzt eine "Schule mit Courage"
Das Goethe-Gymnasium gehört jetzt zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Am 11. März feierten Schüler, Lehrer und Gäste die offizielle Übergabe des Titels. Die Schule ist die 14. im Bezirk mit diesem Titel.
Im Vorfeld befasste sich das Lichterfelder Gymnasium intensiv mit den Themen des Courage-Netzwerks und hatte dazu eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Im September hat Mareike Zirkel die AG gegründet und bei ihren Mitschülern für das Projekt geworben. „Wir sind inzwischen 15 Aktive und die Zahl wächst stetig“, sagt die Zwölftklässlerin.
Mindestens 70 Prozent aller, die an einer Schule lernen und arbeiten, mussten eine Selbstverpflichtung unterschreiben, um den Titel zu bekommen. Insgesamt haben sich 79 Prozent der Schulmitglieder mit ihrer Unterschrift zum Netzwerk bekannt. Sie verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzutreten, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekte und Aktionen zum Thema durchzuführen. Das nächste große Projekt wird eine Wanderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung sein, die sich mit Rechtsradikalismus auseinandersetzt.
Fachkundige Unterstützung erhält das Goethe-Gymnasium von seinem Paten Felix Klein. Er ist Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus. „Ich unterstütze ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘, weil Rassismus und Antisemitismus unsere Gesellschaft bedrohen und diese Initiative hervorragend vermittelt, dass wir uns und unsere Demokratie gegen diese Gefahren verteidigen müssen und können, gerade auch in den Schulen“, sagt Klein. Er kennt die Schule, weil hier seine beiden Töchter ihr Abitur ablegten und freut sich, Pate sein zu dürfen. Heute sei eine klare Position gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit wichtiger denn je. „Die Gewaltexzesse nehmen zu und wohin Hass und Hetze führen, zeigen die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit“, sagt er und erinnert an den Mord an Walter Lübke sowie die Anschläge in Halle und Hanau.
Auch Sanem Kleff, Direktorin des Courage-Netzwerks, freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Schulgemeinschaft: „Schon jetzt setzen sich Schüler und Kollegen des Goethe-Gymnasiums Lichterfelde für eine diskriminierungssensible Schulkultur ein. In Zukunft möchten wir alle schulischen Akteure bei diesem Engagement unterstützen“, sagte sie. Denn mit der Verleihung des Titels ist es nicht getan. Er ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für Gegenwart und Zukunft.
Das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ gibt es seit 1995. Inzwischen gibt es an die 3500 Courage-Schulen in Deutschland.
Mehr Informationen auf www.schule-ohne-rassismus.org
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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