Der Botanische Garten sucht Freiwillige zum Entschlüsseln von Herbar-Etiketten

Wer kann den jeweiligen Fundort nennen, aus dem diese beiden Exemplare stammen? Das Projekt „Herbonauten“ sucht Freiwillige. | Foto: Herbar, bgbm
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  • Wer kann den jeweiligen Fundort nennen, aus dem diese beiden Exemplare stammen? Das Projekt „Herbonauten“ sucht Freiwillige.
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3,8 Millionen Herbarbelege umfasst das Herbarium des Botanischen Gartens Berlin. Damit ist das Berliner Herbarium eines der größten weltweit. Im Zeitalter der Digitalisierung sollen nun die Informationen auf den Herbar-Etiketten für alle zur Verfügung stehen. Hier setzt das neue Projekt des Botanischen Gartens „Die Herbonauten“ an.

Um die Belege digitalisieren zu können, müssen die darauf befindlichen Informationen in handgeschriebenen Etiketten zunächst entziffert werden. Das ist allerdings ganz schön knifflig, denn die meisten der Belege sind in Handschriften aus dem 19. Jahrhundert oder in kyrillischer Schrift verfasst. Die ältesten Belege sind aus dem Jahre 1700. Belege der Expeditionen von Humboldt, Chamisso oder den Cookschen Weltumsegelungen zählen zu den berühmtesten. Um die wertvollen Informationen auf den Herbar-Etiketten jedem barrierefrei zugänglich zu machen, werden sie in eine für die Allgemeinheit offenen Datenbank überführt.

Dafür braucht der Botanische Garten Unterstützung. Gesucht werden Freiwillige, die alte Handschriften lesen können oder sich für Geographie interessieren und selbst obskure Orte auf einer Karte identifizieren können. Die „Herbonauten“ lesen aus den Etiketten der Herbar-Belege das Herkunftsland sowie verschiedene andere Informationen heraus und geben diese über ein Web-Portal in die Datenbank ein. Das geht auch ganz bequem von zu Hause am Computer, zu jeder Uhrzeit und jedem Wochentag. Über das Portal arbeiten die Freiwilligen mit Wissenschaftlern und anderen Bürgerwissenschaftlern zusammen und tauschen sich aus.

Der Erfolg der Zusammenarbeit mit Bürgern hat sich bereits in der Testphase des Projektes gezeigt. Über 4000 Etiketten haben die „Herbonauten“ schon abschließend bearbeitet. Die Freiwilligen können sich die Belege in verschiedenen Missionen vorknöpfen und damit den Wissenschaftlern direkt bei der Forschungsarbeit helfen.

Am Donnerstag, 7. Dezember, 16-18 Uhr, findet ein Schnupper-Herbonauten-Treffen für Interessierte statt. Im Konferenzraum des Botanischen Museums Berlin in der Königin-Luise-Str. 6-8 werden die praktische Bearbeitung und Eingabe der Etikettdaten in das Web-Portal www.herbonauten.de vorgestellt. Der Besuch der Veranstaltung ist keine Voraussetzung, um beim Projekt „Die Herbonauten“ mitzuarbeiten. Die Teilnahme ist jederzeit möglich.

Mehr Informationen auf https://www.herbonauten.de/contents/about

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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