Zehlendorf. In der Nacht vom 2. auf den 3. Januar legten Unbekannte einen rund 20 Kilogramm schweren Granitstein zwischen den S-Bahnhöfen Mexikoplatz und Zehlendorf ins Gleis. Eine S-Bahn wurde schwer beschädigt, die Reparaturkosten belaufen sich auf mehr als 100 000 Euro.
Am 2. Januar gegen ein Uhr zerbrach eine einfahrende Bahn der Linie S1 den Stein in drei Teile. Bei dem Aufprall wurden sechs Wagen beschädigt. Es waren nur wenige Fahrgäste in der Bahn. Der Zugführer konnte an den Bahnsteig fahren und sie dort aussteigen lassen. Verletzt wurde niemand.
Die von der S-Bahn alarmierte Bundespolizei fand den zerbrochenen Stein kurz vor dem Einfahrtssignal in den Bahnhof Zehlendorf. Die Einsatzkräfte entfernten die Steinteile.
Der betroffene Zug musste zur weiteren Schadensbewertung und Instandsetzung in das S-Bahnwerk Wannsee überführt werden. Bei der Begutachtung stellte sich heraus, dass von den sechs Wagen vier so schwer an den Unterseiten beschädigt wurden, dass sie in die S-Bahnwerkstatt Schöneweide gebracht werden mussten. Zu Schaden kamen Fahrmotoren, Antriebscontainer, Bremsscheiben, Radsätze und Luftleitungen. „Eine Grundinstandsetzung ist nötig. Sie wird mindestens vier Wochen dauern“, erläutert S-Bahnsprecher Ingo Priegnitz. Die beiden anderen Wagen können im S-Bahnwerk Wannsee repariert werden und sind wahrscheinlich in einer Woche wieder einsatzbereit. „Die Kosten für die Instandsetzung liegen weit über 100 000 Euro“, sagt Priegnitz.
Die Bundespolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen „Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen Unbekannt ein und sucht Zeugen. Wer Angaben zu den Tätern und ihrer Fluchtrichtung machen kann, wird gebeten, sich bei der Bundespolizei unter 0800/688 80 00 oder auch bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, hat die S-Bahn eine Belohnung in Höhe von 2000 Euro ausgelobt. uma
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