Initiative sammelt Unterschriften
Auf früherem Parks Range-Gelände soll ein historischer Lernort entstehen

Das Foto zeigt ein Gebäude, auf dessen Grundriss sich nach einer Luftbildaufnahme aus dem Jahr 1945 ein Bauwerk der Stalag III D befand.  | Foto: privat
  • Das Foto zeigt ein Gebäude, auf dessen Grundriss sich nach einer Luftbildaufnahme aus dem Jahr 1945 ein Bauwerk der Stalag III D befand.
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Die Geschichte des Geländes der ehemaligen Parks Range ist wenig bekannt. Unter anderem befand sich auf dem Gebiet von 1940 bis 1945 das Kriegsgefangenenstammlager (Stalag) III D. Einzelne Gebäude sind noch immer vorhanden. Diese sollen als geschichtliche Zeugnisse erhalten bleiben.

Ende des vergangenen Jahres hatte die „Initiative für einen historischen Lernort in Lichterfelde Süd“ beim zuständigen Landesdenkmalamt einen Antrag auf Denkmalschutz für die Gebäude des Stalag III D gestellt. Ziel war es, noch vorhandene historische Bauten zu erhalten. Bei der Inventarisierung wurde festgestellt, dass sich hier authentische Reste des Stalag III D sowie eines Zwangsarbeiterlagers der Reichsbahn befinden.

Die Groth-Gruppe will nun auf dem Gelände ein neues Wohngebiet mit 2500 Wohnungen bauen. Die Initiative setzt sich nun dafür ein, dass bei der Bebauung ein historischer Gedenk- und Lernort geschaffen wird. Um das zu erreichen, sammelt die Initiative Unterschriften für einen Einwohnerantrag.

1000 Unterschriften werden gebraucht, um den Antrag an die Bezirksverordnetenversammlung stellen zu können (http://stalagiiid.ikz-lichterfelde.de/). In dem Antrag wird das Bezirksamt aufgefordert, „in den Bebauungsplan für das Entwicklungsgebiet Lichterfelde-Süd einen historischen Gedenk- und Lernort in zu erhaltenden authentischen Gebäuden des Kriegsgefangenenstammlagers (Stalag) III D aufzunehmen.“

Das Landesdenkmalamt unterstützt das Anliegen. „Das Kriegsgefangenen-Stammlager Stalag III D auf dem Gelände in Lichterfelde Süd, beziehungsweise dessen Überreste, sind tatsächlich ein berlinweit einzigartiges, authentisches Geschichtsdenkmal. Sie werden als schutzwürdig eingestuft“, sagt Daniel Bartsch, Sprecher der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Derzeit fänden Gespräche zwischen dem Landesdenkmalamt, dem Direktor der Stiftung Topographie des Terrors, Professor Nachama, dem Bezirk und der Groth-Gruppe, statt. Ziel ist es, einen Gedenk- und Erinnerungsort zu schaffen.

Ob sich eine Unterschutzstellung und der damit verbundene Erhalt der Gebäude und Gebäudereste auf die Anzahl der geplanten Wohnungen auswirken würde, dazu wollte sich die Groth-Gruppe auf Anfrage der Berliner Woche derzeit nicht äußern. Doreen Freder vom Marketing des Unternehmens bestätigte lediglich, dass derzeit intensiv zu dem Thema verhandelt würde.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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