Heimatmuseum für alle
Barrierefreier Umbau im Steglitz-Museum fast abgeschlossen
Seit über drei Jahren ist das Steglitzer Heimatmuseum geschlossen. Grund für die Schließung war zunächst die Pandemie. Dann wurde das Haus zur Baustelle. Denn die Pandemie-Zeit sollte sinnvoll für einen barrierefreien Umbau genutzt werden. Jetzt steht das Museum kurz vor der Wiedereröffnung als erstes komplett barrierefreies Heimatmuseum.
Die völlige Barrierefreiheit zu erreichen, war eine wahre Mammutaufgabe. Denn dazu gehört als erstes auch ein Zugang für Rollstuhlfahrer. Da sich die Museumsräume im ersten Stock einer denkmalgeschützten Altbau-Villa in der Drakestraße 64 A befinden, war das kein einfaches Unterfangen. „Wir mussten an der Gartenseite des Gebäudes eine Stahltreppe anbringen lassen und einen Plattformlift für Rollstuhlfahrer installieren“, erläutert Museumschefin Gabriele Schuster die umfangreiche Maßnahme. Die Freitreppe wurde nach Vorgaben des Denkmalschutzes eigens angefertigt. Als Partner konnte im Vorfeld die Knobelsdorff-Schule gewonnen werden. Das Oberstufenzentrum (OSZ) für Bautechnik ist die einzige Berufsschule, die innerhalb der Ausbildung gemeinnützige Bauprojekte unterstützt. Im Falle des Steglitz-Museums bedeutete das, es musste lediglich für das Material aufgekommen werden. Das Geld, das unter anderem dafür benötigt wurde, kommt aus Bundesmitteln. 100 000 Euro hat das Museum für das Umbau- und Modernisierungsprojekt bekommen.
Neben dem barrierefreien Zugang ins Museum wurde auch der Innenbereich komplett rollstuhlgerecht umgestaltet. „Unser Ziel ist es, als Heimatmuseum für alle da zu sein und Regionalgeschichte für jeden erlebbar zu machen“, sagt Schuster.
So präsentieren sich die Museumsräume in völlig neuem Gewand. Es wurden Wände entfernt und somit mehr Platz geschaffen. Im Eingangsbereich gibt es jetzt einen großen Tresen und Sitzgelegenheiten zum gemütlichen Kaffeetrinken. Der große Saal hat einen neuen Holzfußboden, der unter anderem der besseren Akustik dient und somit bald perfekt für Konzerte und ähnliches genutzt werden kann. Außerdem wurden eine neue Heizung verlegt sowie Bibliothek und Museumsshop neu gestaltet.
Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Wiedereröffnung des Museums – natürlich mit einer Ausstellung. Geplant ist eine Schau anlässlich des 100. Geburtstages des Heimatvereins. Die neue Ausstellung wird viele verschiedene Epochen behandeln, die auch den Bezirk geprägt haben und die auch alle der Heimatverein durchlaufen hat: Weimarer Republik, Nationalsozialismus, Wiederaufbau nach dem Krieg, Kalter Krieg und Wiedervereinigung. 100 Jahre Heimatverein sind auch 100 Jahre Bezirksgeschichte.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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