Kunst für alle Sinne in "The Knast"
Ehemaliges Frauengefängnis wird neues Zuhause für queere Kunstszene
Das ehemalige Frauengefängnis an der Söhtstraße hat neue Mieter. Das denkmalgeschützte Gebäude wird das neue Zuhause für den Kunstverein Pride Art. Die Künstlergruppe hatte bisher am Ostkreuz ihr Domizil und will jetzt am neuen Standort unter anderem die aufregendste Galerie der Stadt etablieren. Zu Ostern wird Pride Art die erste Ausstellung zu „Easter Berlin“ – dem größten Leder- und Fetisch-Festivals Europas – eröffnen.
Vom Mittwoch, 13. April, bis Ostermontag, 18. April, heißt es in "The Knast" „Kunst satt“. Jede der 47 Zellen wird einem Künstler gewidmet sein. Tagsüber gibt es Kunst, die von den Pride-Art-Künstlern präsentiert wird, und abends steigen im beschaulichen Lichterfelder Kiez Veranstaltungen der queeren Szene. Drunter sind das Live Nude Fotoshooting, Junk – die queere Filmnacht mit einem Stargast, einer Modenschau und einem Fetisch-Kammerkonzert. Während die Ausstellungen und Führungen tagsüber kostenlos besucht werden können, sind die Abendveranstaltungen kostenpflichtig.
Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1906, in dem nach aufwändigen Umbauarbeiten bis Ende des Jahres ein Kulturstandort mit Boutique Hotel und Restaurant eröffnen wird, steht mit den neuen Mietern schon jetzt für Toleranz und Vielfalt. Pride Art-Begründer Lars Deike engagiert sich als Künstler für Freiheit und gesellschaftliche Akzeptanz von Minderheiten und hat eine große LGBTQIA- und Kunst-Community aufgebaut. "The Knast"-Geschäftsführerin Janina Atmadi und Inhaber des Gebäudes Joachim Köhrich haben den Künstler auf einer seiner Ausstellungen kennengelernt. „Uns verbindet die Idee, sich von Konventionen nicht einschränken zu lassen und der Mut, jede Art von Individualität auszuleben“, sagt Atmadi, die froh sei, Pride Art unterstützen zu können. Und Deike meint, dass "The Knast" das perfekte Umfeld für Pride Art sei. Dabei liegt die Location nicht in einem typischen Ausgehbezirk. Doch der Kiez hätte Potential, findet Janina Atmadi. „Die Anbindung ist sehr gut und der Berliner Süden hat noch den Charme eines Geheimtipps.“ Mit Kultur, Events und Spitzengastronomie werde "The Knast" künftig versuchen, den Außenbezirk mit attraktiven Angeboten kultureller zu beleben. „‚The Knast‘ wird ein Erlebnisort im besten Sinne – in Lichterfelde und für die gesamte Hauptstadt“, ist sich Atmadi sicher.
Ab Mai haben 28 Pride-Art-Künstler die Möglichkeit, in "The Knast" eine „Künstler-Zelle“ zum Arbeiten und Ausstellen zu mieten. Dort soll Kunst entstehen und Kunst ausgestellt werden. Es sind zudem auch Workshops sowie weitere Ausstellungen und Veranstaltungen geplant.
Doch jetzt heißt es erst einmal „The Knast meets Pride Art". Kunst für alle Sinne gibt es in der Söhtstraße 7 vom 13. bis 18. April. Programm und Tickets gibt es auf www.gaesteliste.net, weitere Infos zu Pride Art, Mitgliedschaften für Künstler, Atelier-Zellen und mehr unter www.prideart.eu.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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