Mandolinen, Mandolen und Gitarren
Laienmusiker zupfen gemeinsam im Saitenensemble Steglitz und suchen neue Mitstreiter

Das Zupforchester bei der Probe.  | Foto:  K. Rabe
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  • Das Zupforchester bei der Probe.
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Die zwölf Frauen und Männer teilen eine Leidenschaft: Sie lieben die Musik und das gemeinsame Musizieren im Saitenensemble Steglitz, kurz SES. Das Anfang 1983 gegründete Zupforchester ist so etwas wie die musikalische Heimat für die Laienmusiker.

Das Ensemble spielt auf Mandolinen, Mandolen und Gitarren. Es gehört zu den wenigen aktiven Orchestern dieser Art in Berlin. Im Moment gäbe es vier Mandolinenorchester in Berlin, sagt Heidemarie Goiny. Sie gehört zum Vorstand des SES und ist auch Gründungsmitglied des Orchesters. Gemeinsam mit 18 weiteren Musizierenden rief sie vor fast 40 Jahren das Saitenensemble ins Leben. Heute sind nur noch sie und Margareta Vogl von den einstigen Gründungsmitgliedern übrig. Beide Frauen gehören auch zum Vorstand des Ensembles.

Wie die meisten Laienmusiker im SES haben Goiny und Vogl ihr Instrument von der Pike auf gelernt. „Ich habe 1953 mit dem Unterricht begonnen. In unserer Musikschule gab es das Angebot, verschiedene Instrumente zu erlernen. Ich hatte mich für die Mandoline entschieden, weil meine Mutter eine hatte“, erinnert sich Heidemarie Goiny. Für sie war Musik etwas Tolles. „Es gab ja nichts anderes“, sagt sie. Somit hätte ihr der Musikunterricht eine Konstante geboten und die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen einem schönen Hobby nachzugehen. Gleiche Erfahrungen hat Margarete Vogl gemacht. Sie spielt Gitarre im Ensemble. Sie findet in der Musik nicht nur Entspannung. „Das Musizieren macht mir Freude und ich finde es schön, anderen eine Freude machen zu können“, sagt sie. Sie mag auch den Zusammenhalt im Orchester und die gemeinsamen Konzerte und Reisen.

Repertoire reicht von Klassik
über Folkore bis zu modernen Stücken

Das SES ist oft und regelmäßig bei Konzerten zu erleben. Mit seinem umfangreichen und bunten Repertoire, das von Klassik über Folklore und Schlager bis zu modernen Stücken reicht, lockt das Ensemble zahlreiche Liebhaber ihrer kurzweiligen Musik in Konzertsäle, soziale Einrichtungen, Kirchen und Kapellen. Jedes Jahr sind sie bei der Reihe „Kultur in der Natur“ auf dem Pfingstberg dabei, Auftritte führten sie schon in den Britzer Garten, zur Schlössernacht in Potsdam oder ins Funkamt Nauen. Eines der Highlights ist die alljährliche Aufführung von „Stabat mater“. Seit 2007 wurde das Stück von Giovanni Battista Pergolesi unter Leitung des damaligen Dirigenten Walter Thomas Heyn immer an Karfreitagen aufgeführt. Diese Tradition wird auch unter dem jetzigen Dirigenten Michael Kubik, der die Leitung 2018 übernahm, fortgesetzt.

Auch auf Zupffestivals sind die zupfenden Musiker immer für eine Überraschung gut. Die Aufführung des Kindermusicals „Ritter Runkel und die Digedags“ auf dem Euro-Festival der Zupfmusik 2006 in Bamberg wurde von der Szene als gelungenes Highlight gelobt. Demnächst gastiert das Ensemble wieder auf dem Pfingstberg. Wer das SES einmal live erleben möchte, sollte sich den 29. Mai vormerken.

Bis dahin wird noch weiter fleißig geprobt. An jedem Freitag, außer am vierten des Monats, treffen sich die Laienmusiker im Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West. „Wir freuen uns sehr über musikalischen Nachwuchs“, wirbt Heidemarie Goiny um neue Mitglieder. Die Musiker und Musikerinnen sind im Alter von 38 bis 80 Jahren und kommen aus den verschiedensten Berufen. Alter und Herkunft spielen also keine Rolle. Einzige Voraussetzungen sind das Beherrschen des Instruments, Kenntnisse im Notenlesen und natürlich der Spaß am gemeinsamen Musizieren.

Weitere Infos auf www.saitensteg.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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