Mäusebunker ist jetzt Denkmal
Leerstehender Betonkoloss gerettet

Der Mäusebunker wurde jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Damit ist der Betonriese vor dem Abriss gerettet.  | Foto:  K. Rabe
  • Der Mäusebunker wurde jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Damit ist der Betonriese vor dem Abriss gerettet.
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Das Landesdenkmalamt Berlin hat die ehemalige Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin der Charité, kurz Mäusebunker genannt, jetzt unter Denkmalschutz gestellt. Der markante Bau ist somit geschützt und vor dem geplanten Abriss gerettet.

„Der Mäusebunker steht beispielhaft für einen Gebäudebestand aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der hochtechnisiert und für sehr spezielle Funktionen gebaut wurde“, erklärt Landeskonservator Christian Rauhut das Engagement des Landesdenkmalamtes für die Unterschutzstellung des ikonischen Gebäudes, das dem Brutalismus zugeordnet wird. Die Aufnahme in die Denkmalliste sei ein erster Schritt zur Zukunftssicherung des Mäusebunkers.

Ursprünglich wollte die Charité, die das Gebäude lange betrieben hatte, den Betonkoloss abreißen. Auf dem Grundstück am Teltowkanal wollte das Klinikum Benjamin Franklin seinen Campus erweitern. Die Pläne lösten jedoch eine Protestwelle aus. Zur Rettung des grauen Riesen wurde eine Petition gestartet, in der die Unterschutzstellung der ehemaligen Tierlaboratorien der Freien Universität gefordert wurde. Menschen im In- und Ausland setzten sich für den Erhalt des außergewöhnlichen Gebäudes ein, das von Gerd und Magdalena Hänska entworfen und 1981 fertiggestellt wurde. 8000 Unterschriften kamen zusammen.

Ideen für neue Nutzung gesucht

2021 initiierte daher das Landesdenkmalamt in Kooperation mit der Charité Universitätsmedizin und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das „Modellverfahren Mäusebunker“. 60 Experten und Akteure aus der Stadtgesellschaft kamen zusammen, um Möglichkeiten für eine nachhaltige Weiternutzung des Gebäudes auszuloten. „Im Modellverfahren Mäusbunker haben wir mit unseren Partnern gemeinsame Ziele für den Standort entwickelt, bevor wir die Unterschutzstellung vorgenommen haben“, sagt Christoph Rauhut. Die Denkmalpflege sei somit integraler Bestandteil eines künftigen Konzeptes für den Mäusebunker.

Die Ergebnisse des Modellverfahrens sind bis zum 18. September in der Ausstellung „Suddenly Wonderful. Zukunftsideen für Westberliner Großbauten der 1970er Jahre“ in der Berlinischen Galerie Berlin-Mitte zu sehen. Gezeigt werden neue Ideen und zum Teil nie gezeigte Entwürfe, Pläne und Filme. Weitere Infos auf www.modellverfahren-maeusebunker.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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