Luthers raue Oberfläche in Werken von Harald Birck

Harald Birck zeigt in seiner Ausstellung den Reformator Martin Luther einmal anders. | Foto: Dan Penschuk
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  • Harald Birck zeigt in seiner Ausstellung den Reformator Martin Luther einmal anders.
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Lichterfelde. Die Petrus-Kirche am Oberhofer Platz zeigt derzeit Skulpturen und grafischen Arbeiten zu Martin Luther. Der Maler und Bildhauer Harald Birck hat eine Vielzahl von Plastiken und Skizzen zum Reformator erarbeitet. Dazu gibt es ein Begleitprogramm mit Diskussionsveranstaltungen, Filmabenden und Konzerten.

Harald Birck hat sich mit unterschiedlichsten künstlerischen Ausdrucksmitteln dem Menschen Martin Luther genähert. „Meine Grundidee war, den späten Luther darzustellen. Den Luther der auch schon unter Depressionen litt, der angeknackst war, vollbeleibt, gealtert“, sagt Harald Birck. Das jetzt in der Ausstellung gezeigte Werk umfasst unter anderem Kleinskulpturen, Zeichnungen und Studien. Birck versuchte sich durch diese Arbeiten der Gestik, dem Ausdruck, den verschiedenen Lebensabschnitten und dem Alterungsprozess Luthers zu nähern. Er wollte einen Luther für die heutige Zeit schaffen. Einen, der Reibung erzeugt.

Als Künstler sucht Birck nach den Hintergründen und Möglichkeiten, die in einer Persönlichkeit angelegt sind. Wo er Wesenszüge in Menschen fand, die seiner Interpretation von Aspekten Luthers nahekommen, hat er sie als Modell verwendet. So zeigt er Perspektiven auf den Reformator aus Begegnungen mit Menschen von heute. Ein Beispiel dafür ist die Zeichnung „Luther als Torwart“.

Daneben spielt das Raue in der Materialität der Birckschen Skulpturen eine große Rolle. Für ihn ist die raue Oberfläche eine Sprache an sich. „Je nach Perspektive und Beleuchtung gibt die Figur mehr von sich preis. Es entsteht ein zweiter Inhalt“, sagt er. Das Ergebnis ist der Blick auf einen menschlichen Luther.

Zusammengehalten werden die Arbeiten des Künstlers durch Texte von teils prominenten, teils weniger prominenten Zeitgenossen, die den berühmten Reformator und sein Wirken aus verschiedenen Perspektiven in den Blick nehmen.

Harald Birck ist am 6., 13. und 19. Oktober, jeweils 16 bis 18 Uhr, persönlich vor Ort und kommt mit Besuchern ins Gespräch. Am Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr, steht ein Vortrag zum Thema „Martin Luther, das Judentum und wir“ auf dem Programm. Am Sonnabend, 7. Oktober, 19 Uhr, sind Lutherlieder zu hören. Es singt der klassische Chor Petrus-Giesensdorf. Am Mittwoch, 11. Oktober, 19 Uhr, diskutieren Harald Birck, der Theologe Hannes Langbein und der Kunsthistoriker Martin Steffens über Lutherbilder in der Kunst. KaR

Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober zu besichtigen. Öffnungszeiten: Mo 20-22 Uhr, Die 16-18 Uhr, Mi 10-13 Uhr, Do 16-18 Uhr, Fr 16-18 Uhr (außer 20. Oktober), Sa 10-13 Uhr. Infos zum Veranstaltungsprogramm zur Ausstellung auf www.petrus-kultur.de
Harald Birck zeigt in seiner Ausstellung den Reformator Martin Luther einmal anders. | Foto: Dan Penschuk
Unter anderem in seinen Kleinskulpturen versucht sich Harald Birck der Gestik, dem Ausdruck, den verschiedenen Lebensabschnitten und dem Alterungsprozess Martin Luthers zu nähern. | Foto: Dan Penschuk
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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