Per Audiowalk durch den
Mit Gerlinde Jänicke auf akustischer Entdeckungstour um den Kranoldplatz
Auf einer akustischen Entdeckungstour kann jeder den Kiez rund um den Kranoldplatz kennenlernen. Der Audiowalk Lichterfelde Ost führt in mehreren Folgen durch den Kiez, wie er einmal war. Aber es kommen auch die zu Wort, die ihre Nachbarschaft genau kennen: Menschen, die dafür sorgen, dass der Kiez lebenswert bleibt.
Entwickelt und produziert wurde der Audiowalk von Patrick Meyer, der seit zirka zehn Jahren mit seinem Format Kiez-Report aus dem Bezirk berichtet. „Meine Idee war, den Kiez nicht nur historisch erlebbar zu machen, sondern auch die Menschen zu Wort kommen zu lassen, die den Kranoldkiez heute gestalten und dort leben“, sagt er. Erzählt wird alles von Radiomoderatorin Gerlinde Jänicke, die selbst in Lichterfelde aufgewachsen ist.
In neun Folgen, die jeweils sechs bis zehn Minuten lang sind, nimmt Jänicke die Hörer mit auf eine Reise in die Geschichte und das Heute des Kiezes rund um den Kranoldplatz. Sie spricht mit Experten und Zeitzeugen über Bekanntes und weniger Bekanntes im Kiez. So erfahren die Nutzer des Audiowalks zum Beispiel, wann der Kranoldplatz entstand, dass hier eines der ältesten Kinos Berlin stand, warum der Oberhofer Weg Oberhofer Weg heißt und dass einst die erste elektrische Straßenbahn der Welt durch Lichterfelde zuckelte. Gerlinde Jänicke erzählt auch, wie sich der Ferdinandmarkt vom privaten Wochenmarkt, der sich durch einen weißen Zaun vom benachbarten Markt auf dem Kranoldplatz abgrenzte, zur glasbedachten Halle entwickelt hat. Auch wenn der Marktbetrieb seit 2020 eingestellt ist und der Ferdinandmarkt jetzt Geschichte ist, erinnern sich Anwohner und Geschäftsleute gern an vergangene Zeiten und geben die eine oder andere Anekdote zum Besten. Zum Beispiel, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch im Kiez Lichterfelde mit Lichtenberg verwechselte oder darüber, dass früher der eine oder andere „Hausherr“ im „Bermuda-Dreieck“ verschwunden oder besser gesagt „versackt“ war. Natürlich wird auch verraten, was es mit dem sogenannten "Bermuda-Dreieck" auf sich hatte.
Immer wieder kommen Menschen zu Wort, die im Kiez ansässig sind und spannende Geschichten zur Historie erzählen können. Geschäftsinhaber rund um den Kranoldplatz berichten, was sie an ihrem Kiez so mögen und welche besonderen Angebote sie für ihre Kunden bereithalten. Es kommen Markthändler zu Wort, die ihre Kunden schon seit Jahrzehnten kennen. Seit Generationen gehen die Lichterfelder mittwochs und sonnabends auf den beliebten Wochenmarkt. Inzwischen kommen die Kinder der Kunden einkaufen, die sich früher selbst als Knirpse ihre Gummibärchen holten. Gerlinde Jänicke stellt auch die Traditionsbäckerei Walf vor und spricht mit langjährigen Mitarbeitern. Sie verraten, was die Backwaren so beliebt macht.
Zum Kiez Lichterfelde Ost gehört auch die Petruskirche. Sie ist nicht nur Gotteshaus, sondern auch „Kulturkirche“. Es gibt es regelmäßige Ausstellungen und Konzerte. Sogar zur Disco wurde die Kirche kurzfristig umgebaut. Und, so berichtet Pfarrer Michael Busch, die Kirche hat auch außergewöhnliche Bewohner. In jedem Sommer lässt sich eine Falkenfamilie unterm Dach nieder.
In den Episoden wird nicht nur über die Geschichte und über Kurioses erzählt, die Folge zum Bahnhofsvorplatz widmet sich engagierten Bürgern, die sich ehrenamtlich für ein schönes Umfeld einsetzen. In diesem Fall kümmern sie sich um die Pflege des Rosenbeetes am Jungfernsteig. Der Audiowalk Lichterfelde Ost ist für Nichtansässige und Hinzugezogene genauso interessant wie für Alteingesessene. Denn auch für jene gibt es jede Menge Neues in ihrem Kiez zu entdecken.
Der Audiowalk entstand im Rahmen des Projektes Standortmanagement Kranoldkiez und wurde gefördert durch die Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf, das Land Berlin und die Europäische Union. Er kann auf verschiedenen Streamingportalen über Linktree auf www.linktr.ee/audiowalklio angehört werden.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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