Anwohner lehnen massive Bebauung mit 2500 Wohnungen ab
Zwölf Fragen befassten sich mit der städtebaulichen Entwicklung des rund 100 Hektar großen Grundstücks am Stadtrand. Außerdem wurde die Bereitschaft zu einem Bürgerbegehren erfragt. Das Gelände südlich von Réaumurstraße und Landweg zwischen Bahnstraße, Osdorfer Straße und Stadtgrenze soll städtebaulich entwickelt werden. Die Groth-Gruppe als Grundstückseigentümer plant hier rund 2500 Wohnungen zu errichten.
Für das ALL eindeutig zu viel. Die Fragebogen-Aktion ergab, dass auch viele Bürger gegen eine so massive Bebauung sind. Verteilt wurden die Fragebögen direkt an die Teilnehmer eines Plenums des Aktionsbündnisses. Von 70 Personen, die den Bogen erhalten hatten, gingen 50 an Gerhard Niebergall vom ALL als Initiator zurück. "Davon haben 47 Absender, zum Teil Paare, ausdrücklich erklärt, ein Bürgerbegehren aktiv unterstützen zu wollen", sagt Niebergall. Weitere sechs Bürger hätten ihre Unterstützung telefonisch signalisiert.
Die Auswertung der Fragen ergab, dass Einigkeit darüber herrschte, die Lichterfelder Weide- und Waldlandschaft dauerhaft zu erhalten und für die Naherholung zu öffnen. 40 Bürger forderten eine unabhängige Verkehrsanalyse, bevor der Umfang der Bebauung festgesetzt wird. 32 Teilnehmer sprachen sich dafür aus, dass das Grundstück neben der Thermometersiedlung überhaupt nicht bebaut wird. 29 davon konnten sich aber auf einer maximal 16 Hektar großen Fläche Wohnungsbau vorstellen, der aber mit geringen Natureingriffen verbunden wäre.
14 Teilnehmer erklärten eine Bebauung von 27 Hektar bei Beachtung des Naturschutzes für vertretbar. Kein Problem mit der geplanten Bebauung auf rund 39 Hektar haben sieben Bürger.
Für eine Begrenzung der Anzahl der neuen Wohnungen auf 1500 anstatt 2500 Wohnungen sprachen sich 34 Personen aus. Vorausgesetzt, die verkehrlichen und sonstigen Rahmenbedingungen stimmten.
Auch mit der Miethöhe wurde sich befasst. 28 Teilnehmer der Fragebogen-Aktion stimmten für eine Obergrenze der Kaltmiete von höchstens 6,50 Euro pro Quadratmeter für mindestens die Hälfte der zu errichtenden Wohnungen. 33 Personen fordern einen Lärmschutz für die Bewohner westlich der Bahnanlagen.
Von den 50 Teilnehmern der Fragebogen-Aktion hätten bisher nur drei einen engeren Kontakt zum Aktionsbündnis gehabt, so Niebergall. Etwa drei Viertel der Teilnehmer wohnen in der Thermometersiedlung und in der Siedlung an der Scheelestraße.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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