Eltern schreiben Protestbrief an Bildungsstadträtin
Lichterfelde. Seit Jahren herrscht an der Giesensdorfer Grundschule große Raumnot. Die pädagogische Arbeit wird nahezu unmöglich und auch die Gesundheit von Kindern und Erziehern ist gefährdet, beklagen die Eltern.
Wenn der Unterricht zu Ende ist und der Hortbetrieb beginnt, wird es voll und laut im Hortgebäude neben der Schule am Ostpreußendamm. Rund 170 Kinder werden hier betreut. Das Haus hat jedoch eigentlich nur eine Platzkapazität für eine Betreuung von 70 Kindern.
Die Überlastung bringt viele Probleme mit sich: Es gibt keine Rückzugsmöglichkeiten für die Kinder und keinen Platz, um ungestört zu essen. Es fehlt der Platz, um in Ruhe und konzentriert Hausaufgaben zu erledigen. Auch die hygienischen Zustände auf den Toiletten und in der gesamten Einrichtung beklagen die Eltern.
Seit Jahren gibt es die Forderung, einen Neubau zu errichten und genauso lang vertröstet der Bezirk die Eltern. Jetzt ist ihre Geduld am Ende. Sie wollen den Zustand nicht weiter hinnehmen. In einem Schreiben haben sie Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) aufgefordert, die Raumnot übergangsweise durch Containerbauten schnellstens zu beheben und dann zügig einen Neubau zu errichten. Dazu solle die Giesensdorfer Schule auf die bezirkliche Investitionsliste gesetzt werden. 185 Eltern haben den Brief unterschrieben.
Schulstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) zeigt Verständnis für das Anliegen der Eltern. Allerdings sei Platzmangel nicht allein ein Problem der Giesensdorfer Grundschule. „Von den 32 Grundschulen in Steglitz-Zehlendorf sind mindestens 20 ebenfalls von Raumnot im Hortbereich betroffen“, erläutert Richter-Kotowski.
Containerbauten an der Schule aufzustellen, kommt für die Stadträtin schon aus finanziellen Gründen nicht infrage. Aber es sei ein Erweiterungsbau geplant. Seine Aufnahme in die Investitionsplanung werde derzeit vorbereitet. Dafür sollen die bestehenden mobilen Unterrichtsräume (MUR) aus Platz- und Altersgründen weg. Ein Baubeginn sei frühestens 2018 möglich. „Das ist für die Eltern sicher unbefriedigend. Aber es ist eine vernünftige und gute Lösung“, betont Richter-Kotowski. KM
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