Nach Bürgerprotesten mehr billige Wohnungen in Lichterfelde Süd
Lichterfelde. Für das Wohnungsbauvorhaben auf der ehemaligen Parks Range in Lichterfelde Süd gibt es einen neuen Masterplan. Der Entwurf aus dem Jahr 2014 wurde von den Planern des Bezirks überarbeitet. Grund waren die Einwände aus der frühzeitigen Bürgerbeteiligung.
Die wichtigsten Änderungen: Von den ursprünglich geplanten sechs Wohnquartieren sind zu Gunsten der schützenswerten Biotope auf dem rund 100 Hektar großen Areal nur noch vier geplant. Ebenfalls reduziert wurde die Anzahl der Reihenhäuser. Sollten vormals 640 entstehen, sind es jetzt nur noch 420. Damit wollen die Stadtplaner auch der Forderung nach mehr bezahlbarem Wohnraum gerecht werden.
Insgesamt sollen auf dem Gelände am südlichen Stadtrand im Anschluss an die Thermometersiedlung 2500 Wohneinheiten entstehen, etwa 600 davon als Sozialwohnungen mit einem Mietpreis zwischen 6,50 Euro und 8,50 Euro.
Auch die Bauweise wurde geändert. Die blockhafte und riegelartige Bebauung entlang der S-Bahn und den Straßen werde aufgelöst und die Wohnblocks versetzt angeordnet, erklärte Sabine Lappe vom Stadtplanungsamt auf der jüngsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses.
Die Wohnblöcke entlang der Straßen werden fünf und sechs Geschosse haben. Zur Grünen Mitte hin sind Viergeschosser geplant. Am zukünftigen neuen Stadtplatz entsteht ein Wohnhaus mit 15 Geschossen.
Die Idee vom autoarmen Wohnen in Lichterfelde-Süd könnte durch eine Reihe von Maßnahmen unterstützt werden. Sabine Lappe denkt zum Beispiel an einen autonom fahrenden Shuttle-Bus, der die vier Wohnkieze miteinander verbindet. Doch das ist Zukunftsmusik.
Realistischer sind da die Pläne für eine Fahrradstraße, Ausleihstationen für Elektro-Bikes und Lastenfahrräder sowie ein Fahrradparkhaus am S-Bahnhof. Mit der BVG gab es bereits Gespräche, eine Buslinie durch das Wohngebiet zu führen.
Insgesamt sei der neue Plan eine große Verbesserung, sagt Lappe. In der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 11. Juli geht es dann um die Themen Verkehr, Lärm und Umwelt. KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.