Kritik an mangelnder Transparenz
SPD fordert spätere Unterzeichnung des Städtebaulichen Vertrags für neues Wohngebiet

Der Städtebauliche Vertrag über 2500 Wohnungen im neuen Wohngebiet in Lichterfelde Süd, dem ehemaligen Truppenübungsplatz Parks Range, steht kurz vor der Unterzeichnung. Die Unterschriften sollen bis 31. Juli unter dem Papier sein. Die SPD-Fraktion hält das für übereilt.

Sie fordert, dass vor Unterzeichnung des Städtebaulichen Vertrages die finale Fassung noch einmal in einer öffentlichen Ausschuss-Sitzung vorgelegt wird. Die Fraktion beruft sich dabei auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom Dezember 2014. Darin sichert das Bezirksamt zu, vor Vertragsabschluss den Vertrag dem Stadtplanungsausschuss vorzulegen und dessen Zustimmung einzuholen. „Das Bezirksamt hat seiner Pflicht nachzukommen und dem Ausschuss einen ausgehandelten Vertrag vorzulegen und keine Zwischenfassung“, sagt Fraktions-Stellvertreter Jan Kellermann.
Die Grünen sehen indes keinen Grund, den Vertrag noch einmal im Ausschuss vorzustellen. Im Städtebaulichen Vertrag würden insbesondere Ausgleichszahlungen und -maßnahmen sowie Erschließungskosten des Investors verbindlich geregelt, teilt Bernd Steinhoff, Grünen-Fraktionschef, in einer Pressemitteilung mit. Dabei kämen teils vertrauliche Geschäftsdaten auf den Tisch. Daher seien städtebauliche Verträge in der Regel nicht öffentlich.
Auch in einem zweiten Punkt sind sich SPD und Grüne uneins. Die Sozialdemokraten fordern, dass der Städtebauliche Vertrag erst nach dem Stichtag 31. Juli unterzeichnet wird, um eine höherer Quote an mietpreisgebundenem Wohnraum zu sichern. Laut SPD steige der Anteil an sozialem Wohnungsbau nach dem Berliner Modell erst ab 1. August von derzeit 25 auf 30 Prozent.
Stimmt nicht, sagt Bernd Steinhoff im Gespräch mit der Berliner Woche.
Das Berliner Modell sei schon zum 1. Februar 2017 aktualisiert und die Quote von 25 auf 30 Prozent angehoben worden. „Die Übergangsregelung wurde für lange geplante Projekte geschaffen, wie das in Lichterfelde-Süd. Immerhin wird darüber schon seit 2013 verhandelt und über den städtebaulichen Vertrag schon seit 2017“, sagt Steinhoff. Seit 2014 gebe es das Berliner Modell nach dem auch der Investor, die Groth-Gruppe, die Planungen auf der früheren Parks Range ausgelegt und berechnet habe. Die von den Grünen angestrebten 500 Wohnungen mit dauerhaft günstiger Miete, würden dann im Bebauungsplan festgelegt. „Der letzte Hammer fällt mit dem Bebauungsplan-Beschluss“, sagt Steinhoff.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

34 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.655× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.993× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.623× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.531× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.