Wildwuchs statt Blütenpracht im Blumenviertel
Lichterfelde. Mannshohe Brennnesselstauden, wucherndes Unkraut, Hundekot, Müll – so beschreibt Klaus D. Krüger den Zustand der Grünanlagen im sogenannten Blumenviertel rund um den Begonienplatz. Seine Kritik: Das Grünflächenamt kommt seinen Aufgaben schon lange nicht mehr nach.
Weiße Bänke, gepflegte Hecken, Blumenrabatten – so kennt man den Begonienplatz jetzt nur noch von alten Fotos. „Früher war die Anlage eine Pracht, jetzt blüht hier keine Begonie mehr. Schlimmer noch: Der Platz und das Grün an den Straßenrändern verkommen immer mehr“, ärgert sich Klaus D. Krüger. Der 64-Jährige wohnt seit drei Jahren im Kiez am Botanischen Garten. Er beobachte seither eine allmähliche Verwahrlosung der Grünanlage.
Schuld daran seien die Bezirkspolitiker. „Sie widmen sich kaum noch den Alltagsproblemen der Bürger wie zum Beispiel der Verwahrlosung rund um den Begonienplatz. Ein sauberes Umfeld hat schließlich auch etwas mit Lebensqualität für die Bürger zu tun“, sagt Krüger.
Krüger hat inzwischen eine Bürgeranfrage an die Bezirksverordnetenversammlung gestellt und alle Fraktionen über den Zustand im Blumenviertel informiert. Er hofft nun, dass bald auf seine Anfrage eingegangen und schnellstmöglich reagiert wird.
Auf Nachfrage erklärt Stadträtin Christa Markl-Vieto (B’90/Grüne), dass auf dem Begonienplatz viermal im Jahr gärtnerische Pflegemaßnahmen durchgeführt würden. "Die Pflanzen sind in diesem Jahr jedoch witterungsbedingt stark gewachsen, sodass das Grünflächenamt seinem Zeitplan etwas hinterher hinkt“, teilt Markl-Vieto mit. Der ungepflegte Zustand des Straßenrandes habe zumindest auch mit der Witterung zu tun. Mit der Pflege sei eine Fremdfirma beauftragt. Eigentlich soll diese die Mäharbeiten an den Straßenrändern zweimal im Jahr ausführen. „Diese Firma ist berlinweit tätig und läuft momentan ebenfalls ihrem Zeitplan hinterher“, informiert Markl-Vieto.
„Für mich spielt es keine Rolle, wer die Verantwortung hat. Ich will, dass etwas getan wird“, sagt Krüger. Je länger man wartet, desto schlimmer würde es. Denn die Pflanzen machten im Laufe der Zeit die Gehwege kaputt. Das wiederum verursache Folgekosten.
Er selbst wäre gern bereit, sich zu engagieren, im Rahmen einer Bürgerinitiative beispielsweise. Bisher sei das Interesse jedoch gering, erklärt Krüger. Doch der Weg sei richtig: „Je mehr Leute sich zusammentun, desto leichter lassen sich Probleme lösen.“ KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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