Ausstellung im Steglitz Museum erinnert an Vergessenes

Museumsleiterin Gabriele Schuster zeigt zwei Gemälde von Günter Fischer, die Gebäude im Bezirk darstellen. | Foto: K. Menge
  • Museumsleiterin Gabriele Schuster zeigt zwei Gemälde von Günter Fischer, die Gebäude im Bezirk darstellen.
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Lichterfelde. Gesichter und Eindrücke von Straßen und Plätzen, die sich verändert haben und eigentlich gar nicht mehr existieren, hat der Maler Günter Fischer in seinen Bildern festgehalten. Er hat somit ein Stück Heimatgeschichte bewahrt. Seine "Steglitzer Skizzen" sind derzeit im Steglitz Museum zu sehen.

Dekorative Ladeneingänge, Werbeaufschriften und Schilder, wie sie heute kaum noch zu finden sind oder Gebäude, an denen der Zahn der Zeit schon kräftig genagt hat. Solche Steglitzer Impressionen sind auf den Ölgemälden und Zeichnungen von Günter Fischer zu sehen. Die Ausstellung im Steglitz Museum lädt dazu ein, auf eine Entdeckungsreise durch das Steglitz von einst zu gehen und sich seinen Erinnerungen hinzugeben. Zum Beispiel sind alte Werbe-Aufschriften über Friseurgeschäften "Friseur der Dame" - wie es noch um 1960 über dem Friseur am Bahnhof Feuerbachstraße stand - heute längst aus dem Straßenbild verschwunden. Auch das Schild "Rinds- und Schweineschlachterei", das am Kranoldplatz auf das Angebot des Geschäfts hinwies, ist längst Geschichte. Günter Fischer hat aber auch "Neues" auf seine Leinwände gebannt. Der Wasserturm auf dem Friedhof Bergstraße nach seiner Sanierung gehört dazu wie das denkmalgeschützte Gebäude des Bahnhofs Lichterfelde West.

Bahnhöfe und Bahnanlagen haben es dem 1940 in Eberswalde geborenen Maler ohnehin angetan. Immer wieder tauchen Bahnstationen, Gleisanlagen und Züge als Motive in seinen Bildern auf. Seine Eisenbahnbilder hat Fischer kürzlich auf im Heimatmuseum Zehlendorf gezeigt.

"In unserer Ausstellung wird deutlich, wie vielseitig der Künstler ist", sagt Gabriele Schuster, Leiterin des Steglitz Museums. Neben den Steglitzer Impressionen sind auch Miniatur-Skizzen zu sehen, die den Werdegang seiner Arbeiten demonstrieren. Vervollständigt wird die Schau zudem von farbenfrohen und zarten Zeichnungen, mit denen Günter Fischer Märchenbücher illustrierte.

Günter Fischer hat selbst jahrelang in Steglitz gelebt. Jetzt wohnt und arbeitet er in Charlottenburg. Als Maler arbeitet der gelernte Metallschleifer und studierte Grafikdesigner seit 1986. Gemalt hat er aber schon immer neben seiner Beschäftigung als Grafiker in einer Berliner Werbeagentur. Seine Bilder entstehen nicht vor Ort. Seine Motive "rekonstruiert" er anhand von Fotos und eigenen Skizzen.

Die Ausstellung "Steglitzer Skizzen" ist bis zum 21. Juli im Steglitz Museum, Drakestraße 64, zu sehen. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 15-18 Uhr. Am 26. Mai und am 9. Juni, jeweils um 15 Uhr, führt der Künstler durch seine Ausstellung. Weitere Informationen auf www.steglitz-museum.de
Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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