Bahnhof Lichterfelde West ist Denkmal des Monats

Vor fast 30 Jahren engagierten sich die Bürger für den Wiederaufbau des Bahnhofes und setzten sich für eine Nutzung als Bürgertreff ein. | Foto: K. Menge
3Bilder
  • Vor fast 30 Jahren engagierten sich die Bürger für den Wiederaufbau des Bahnhofes und setzten sich für eine Nutzung als Bürgertreff ein.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Lichterfelde. Vor fast 140 Jahren, am 15. Dezember 1872, ist der Bahnhof Lichterfelde West eröffnet worden. Aus diesem Anlass steht der Bahnhof in diesem Monat im Mittelpunkt des Interesses: als Denkmal des Monats, Schauplatz des großen Jubiläumsfestes und Hauptgegenstand eines neuen Buches.

Das gelbe Backsteingebäude an der Hans-Sachs-Straße ließ der Hamburger Unternehmer Wilhelm Carstenn in den 1870er-Jahren im Stil einer toskanischen Villa bauen. Als Carstenn 1865 nach Berlin kam und die beiden verschuldeten Rittergüter Giesensdorf und Lichterfelde erwarb, tat er das aus gutem Grund. Denn an beiden Ortschaften existierte bereits eine Bahnlinie. Einen Halt gab es noch nicht. Dies änderte sich mit dem Bau des Bahnhofs. Mit der Eröffnung der Bahnstation entwickelte sich auch die Carstennsche Villenkolonie Lichterfelde West rasant. Die ehemalige Landgemeinde entwickelte sich zu einem der beliebtesten Vororte der Berliner.

Der Bahnhof wurde in seiner bisherigen Geschichte vielseitig genutzt. Hier hielten die Kaiserlichen Sonderzüge und bis 1945 fuhren auf dem gleichen Gleis die sogenannten Bankierszüge. Sie brachten die Beamten in kürzester Zeit von Zehlendorf bis zum Potsdamer Platz.

1904 wurde auf dem Gütergelände die Zehlendorfer Eisenbahn- und Hafen-AG, die spätere Goerzbahn, gegründet und die Gewerbegebiete am Teltowkanal und Schönow erschlossen.

Während des Kalten Krieges errichteten die amerikanischen Alliierten am Güterbahnhof Lichterfelde einen Militärbahnhof. Hier wurden unter anderem amerikanische Panzer verladen.

1965 zerstörte ein Feuer im linken Flügel des Empfangsgebäudes Dach und Saal. Erst 20 Jahre später konnte das Gebäude als Bürgertreffpunkt wieder eröffnet werden. Ein eigens dafür gegründeter Bahnhofsverein Lichterfelde West setzte sich engagiert dafür ein. Seit 2005 befindet sich das Empfangsgebäude in Privateigentum.

Die Geschichte des Bahnhofes Lichterfelde West ist ausführlich in dem gerade erschienenen Buch "Lichterfelder Bahnhofsgeschichte(n)" beschrieben. Dazu haben die Autoren Harald Hensel und Christiane Kundt in den Archiven recherchiert und zahlreiche Dokumente und Fotos zusammengetragen. In einem Kapitel kommen auch Zeitzeugen zu Wort.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 163× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 484× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 453× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 884× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.