Ehrende Erinnerung
Die Kirchengemeinde Heilige Familie lädt ein zur Gedenkveranstaltung für Josef Wirmer
Der Katholik Josef Wirmer war Rechtsanwalt in Berlin und erklärter Gegner Hitlers. Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und am 7. und 8. September zum Tode verurteilt. Anlässlich seiner Ermordung in Plötzensee vor 75 Jahren wird an ihn gedacht.
Josef Wirmer gehörte zur katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie in Lichterfelde-West. Daher findet auch im Gemeindesaal der Heiligen Familie, Kornmesserstraße 2-3, die Gedenkveranstaltung statt. Am Sonntag, 15. September, 11 Uhr, spricht zunächst Michael F. Feldkamp, Historiker und Publizist in Berlin, über den Widerstand im Nationalsozialismus aus christlicher Verantwortung und der Rolle Josef Wirmers.
Wirmer (1901-1944) kam aus der Wandervogelbewegung und schloss sich während des Studiums in Freiburg und Berlin katholischen Studentenbewegungen an. Ende der zwanziger Jahre trat er der Zentrumspartei bei.
Nach der Machtergreifung wendete er sich unter anderem gegen die Entrechtung und Ermordung jüdischer Mitbürger und die Restriktionen gegen die christliche Kirchen. Er nahm Kontakt auf zum Widerstandskreis der Gewerkschaften und knüpfte Beziehungen zu Jakob Kaiser, Wilhelm Leuschner sowie Max Habermann. Seit 1944 hatte Wirmer Kontakt zu Claus Graf Schenk von Stauffenberg.
An sein Wirken erinnert heute ein Stolperstein vor der Dürerstraße 17. Im Anschluss an den Vortrag wird am Stolperstein an Wirmer gedacht.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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