Katja Nottke führt seit fast zehn Jahren ihr Kieztheater
2004 gründete die Schauspielerin und Sängerin ihr "Nottkes Das Kieztheater" im Jungfernstieg 4c. "Hier steckt mein ganzes Herzblut drin", sagt die 53-Jährige. Aber auch eine Menge Geld, Schweiß und Arbeit. Mit dem eigenen Theater hat sie sich einen Traum erfüllt. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Architekten Nicolai Preiß, hat sie ihre Bühne ganz nach ihren Vorstellungen gestaltet: ein bisschen Revue-Theater, ein bisschen Caféhaus, ein bisschen Bar. Weil sie es selber im Theater bequem mag, sitzen die Zuschauer in Polstersessel. Sie sind um runde Kaffeehaustische gruppiert.
"Im Grunde ist das hier wie ein großes Wohnzimmer - ein Kieztheater eben." Deshalb lässt es sich die Gastgeberin auch nicht nehmen, ihre Gäste mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee zu bewirten. "Das gibts gratis vor jeder Vorstellung."
Doch nicht nur deshalb hat das Theater inzwischen ein beachtliches Stammpublikum. Dass ihr Theaterpublikum eher zum älteren Semester gehört, hat nicht zuletzt mit dem Spielplan zu tun. Berlin-Programme und Chansonabende gehören zum Repertoire.
Viele Gäste kennen die Schauspielerin noch aus Zeiten, als sie in Berliner Theatern auf der Bühne stand oder das Kama-Theater in Kreuzberg, ihr erstes eigenes Projekt, führte.
Derzeit präsentiert Nottke ihre bisher aufwendigste Produktion "Willkommen in der Wunderbar". Immerhin sieben Schauspieler und Sänger stehen auf der Bühne, musikalisch begleitet von einer Dreier-Combo. Die musikalische Komödie stammt aus der Feder ihres Vaters Joachim Nottke. Dabei wird das Publikum in das Berlin der frühen 30er-Jahre entführt. Schauplatz ist die "Wunderbar", eine von zahlreichen Kleinkunst-Bühnen und Kabaretts in der Stadt. Im Keller des Hotels Esplanade treten Showsternchen und arbeitslose Künstler auf. Eingebettet in die Geschichte sind bekannte Chansons und Schlager aus den 20er- und 30er-Jahren. Titel wie "Die fesche Lola", "Es geht die Julila" und auch Friedrich Hollaenders "An allem sind die Juden schuld" sind zu hören.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare