Kirchengemeinde hat in US-Kapelle ein neues Heim gefunden

2006 kaufte die evangelisch-freikirchliche Gemeinde die Kapelle an der Billy-Wilder-Promenade. Sie feiert hier sonntags um 11 Uhr den Gottesdient. | Foto: K. Menge
  • 2006 kaufte die evangelisch-freikirchliche Gemeinde die Kapelle an der Billy-Wilder-Promenade. Sie feiert hier sonntags um 11 Uhr den Gottesdient.
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Lichterfelde. Lange Zeit stand die kleine Kapelle im Südstaaten-Stil an der Billy-Wilder-Promenade 4 leer. Bis 1994 wurde die 1947 errichtete Kapelle auf dem Gelände der McNair-Barracks von den US-Truppen genutzt. Seit 2006 hat die evangelisch-freikirchliche Gemeinde hier ein neues Domizil.

Im Juni 1994 wurde in der Kapelle der letzte amerikanische Gottesdienst gefeiert. Danach stand das Gotteshaus zwölf Jahre lang leer. Seit Juli 2006 finden hier wieder Gottesdienste statt. Die evangelisch-freikirchliche Gemeinde hat das Gebäude und das dazugehörige Grundstück gekauft. Die kleine Gemeinde wurde aus ihrem damaligen Standort - einer Villa in der Walter-Linse-Straße - gekündigt. "Wir wollten die Fußball-WM übertragen. Das passte dem Vermieter nicht und schon standen wir auf der Straße", erinnert sich Bolko Arlitt, der sich in der Gemeinde um die Öffentlichsarbeit kümmert. Durch Zufall hatten Gemeindemitglieder kurz darauf das Schild entdeckt, auf dem die Kapelle zum Kauf angeboten wurde. "Das war ein Wink Gottes", sagt Arlitt und der Umzug nach Lichterfelde-Süd wurde kurzfristig vollzogen. Die Fußball-WM konnte schon im neuen Domizil verfolgt werden.

Doch das neue Heim bedeutete auch viel Arbeit. Es war einiges zu tun. Der lange Leerstand hatte an der Substanz genagt. Zunächst wurden die alten Bänke gegen Stühle ausgetauscht und der Zugang geändert. Der baufällige Anbau mit Sanitär- und Gruppenräumen ist abgerissen worden. Immer noch ist vieles renovierungsbedürftig. Fenster, Heizung, Elektrik, Dach, Toiletten, Putz und vieles mehr muss erneuert werden.

Um die Kinder- und Jugendarbeit noch intensivieren zu können, plant die Gemeinde einen Anbau. Die Hälfte der Finanzierung steht, sodass mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Die Gemeinde mit 75 Mitgliedern ist weiterhin auf Spenden angewiesen, um ihr Vorhaben umsetzen zu können.

Die evangelisch-freikirchliche Gemeinde möchte nicht nur das Evangelium von Jesus Christus weitergeben. Sie sieht es auch als ihre Verantwortung, das Gebäude wieder mit Leben zu füllen und ein Stück Geschichte der Amerikaner in Berlin zu erhalten. "Heute kommen immer wieder US-Veteranen her und freuen sich, dass die Kapelle noch steht", sagt Arlitt. Mit dem Gebäude seien viele Erinnerungen verbunden. Einige der GI’s haben hier geheiratet.

Auch finden wieder Hochzeiten in der Kapelle statt. Auch Gottesdienste werden sonntags um 11 Uhr abgehalten, an jedem 1. Sonntag lädt die Gemeinde zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Dazu kommen Musikangebote für sieben bis 70-Jährige. Neuestes Angebot ist eine kleine Bücherecke, die donnerstags von 16 bis 18 Uhr geöffnet ist. Dazu bietet Bolko Arlitt Führungen über das Gelände der ehemaligen McNair-Barracks an.

Infos über die Kapelle und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde gibt es im Internet auf www.efg-lichterfelde.de.
Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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