Kranoldplatz: Standbetreiber lehnen Umbau ab

Der Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz hat eine lange Tradition und bei den Kunden aufgrund seiner Vielfalt an frischen Waren sehr beliebt. | Foto: K. Menge
  • Der Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz hat eine lange Tradition und bei den Kunden aufgrund seiner Vielfalt an frischen Waren sehr beliebt.
  • Foto: K. Menge
  • hochgeladen von Karla Rabe

Lichterfelde. Der Markt auf dem Kranoldplatz ist beliebt. Das Angebot an frischen Waren wie Obst, Gemüse, Backwaren, Fleisch, Wurst, Fisch und Blumen ist groß und lockt zahlreiche Kunden an. Doch der geplante Umbau des Platzes, lässt die Händler nicht mehr ruhig schlafen.

"Wir befürchten, dass der Markt eine längerfristige Umbaumaßnahme nicht überleben wird", sagt Felix Heese, der die Interessen der Markthändler vertritt. Sie haben eine Unterschriftensammlung gestartet. Über 3000 Bürger haben unterschrieben. Zudem werben sie mit einer Petition an die Bezirksverordnetenversammlung für den uneingeschränkten Betrieb des Kranoldmarktes. "Der Umbau des Marktplatzes wäre eine Katastrophe", sagt auch Ralf Frindt, der mit seiner Fleischerei seit Jahrzehnten am Kranoldplatz ansässig ist. Wenn die Pläne der Bürgerinitiative umgesetzt würden, wäre "der Wochenmarkt tot", sagt Frindt. Während der Arbeiten könnte kein Markt stattfinden. Es würde das Gleiche passieren wie am Moltkemarkt auf dem Ludwig-Beck-Platz. Bis zum Umbau des Platzes gab es auch hier einen gut florierenden Wochenmarkt. Jetzt sind nur noch zwei bis drei Marktstände vor Ort. "Wir verstehen nicht, warum die Bürgerinitiative die Umgestaltung durchboxen will. Bei einer Info-Veranstaltung der Initiative wurde deutlich, dass die Mehrheit der Anlieger und Nutzer des Marktes keine Umgestaltung will", erklärt Felix Heese. Viele Händler sind seit Jahrzehnten auf dem Markt mit einem Stand vertreten. Nicht selten in zweiter und dritter Generation. Heese: "Der Wochenmarkt hat eine fast 100-jährige Tradition. Er muss bleiben, so wie er ist."

Dieser Meinung ist auch Hannelore Gottschalk. Seit 55 Jahren verkauft sie Blumen auf dem Markt. "Der Markt sichert die Existenz unserer ganzen Familie", sagt sie. Jetzt sollen ihre Enkel den Betrieb übernehmen. Macht der Markt dicht, stehen sie auf der Straße.

Die Bürgerinitiative indes versteht die Unruhe der Markthändler nicht. Jürgen Müller, Initiator der Initiative, macht gegenüber der Berliner Woche deutlich, dass niemand den Wochenmarkt kaputt machen will. "Der Markt soll bleiben, aber es soll auch eine Lösung gefunden werden, den Kranoldplatz schöner und sicherer zu machen", so Müller. Die Mitstreiter der Initiative haben nach Möglichkeiten gesucht, die allen Beteiligten gerecht werden. "Wir haben sehr viel Zeit investiert und versucht, auf einen Nenner zu kommen", sagt er.

So soll unter anderem die asphaltierte und überwiegend als Parkplatz genutzte Fläche begrünt sowie der Platz und die angrenzenden Straßen auf ein einheitliches Niveau gebracht werden. Ziel ist es, den Markt während der Baumaßnahme mit möglichst wenigen Einschränkungen weiter betreiben zu können.

Die Umgestaltung des Platzes ist nur ein Ziel der Bürgerinitiative. Insgesamt sollten Kreuzungsbereiche in der Umgebung des Platzes und die Straßenführung der Lankwitzer Straße so umgestaltet werden, dass sie mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bieten. Auch die Bürgerinitiative hat Unterschriften gesammelt und will sie der BVV übergeben mit der Bitte, die Ziele der BI zu unterstützen.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 27.11.24
  • 532× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 412× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.478× gelesen
WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 1.198× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.