Kranoldplatz: Standbetreiber lehnen Umbau ab
"Wir befürchten, dass der Markt eine längerfristige Umbaumaßnahme nicht überleben wird", sagt Felix Heese, der die Interessen der Markthändler vertritt. Sie haben eine Unterschriftensammlung gestartet. Über 3000 Bürger haben unterschrieben. Zudem werben sie mit einer Petition an die Bezirksverordnetenversammlung für den uneingeschränkten Betrieb des Kranoldmarktes. "Der Umbau des Marktplatzes wäre eine Katastrophe", sagt auch Ralf Frindt, der mit seiner Fleischerei seit Jahrzehnten am Kranoldplatz ansässig ist. Wenn die Pläne der Bürgerinitiative umgesetzt würden, wäre "der Wochenmarkt tot", sagt Frindt. Während der Arbeiten könnte kein Markt stattfinden. Es würde das Gleiche passieren wie am Moltkemarkt auf dem Ludwig-Beck-Platz. Bis zum Umbau des Platzes gab es auch hier einen gut florierenden Wochenmarkt. Jetzt sind nur noch zwei bis drei Marktstände vor Ort. "Wir verstehen nicht, warum die Bürgerinitiative die Umgestaltung durchboxen will. Bei einer Info-Veranstaltung der Initiative wurde deutlich, dass die Mehrheit der Anlieger und Nutzer des Marktes keine Umgestaltung will", erklärt Felix Heese. Viele Händler sind seit Jahrzehnten auf dem Markt mit einem Stand vertreten. Nicht selten in zweiter und dritter Generation. Heese: "Der Wochenmarkt hat eine fast 100-jährige Tradition. Er muss bleiben, so wie er ist."
Dieser Meinung ist auch Hannelore Gottschalk. Seit 55 Jahren verkauft sie Blumen auf dem Markt. "Der Markt sichert die Existenz unserer ganzen Familie", sagt sie. Jetzt sollen ihre Enkel den Betrieb übernehmen. Macht der Markt dicht, stehen sie auf der Straße.
Die Bürgerinitiative indes versteht die Unruhe der Markthändler nicht. Jürgen Müller, Initiator der Initiative, macht gegenüber der Berliner Woche deutlich, dass niemand den Wochenmarkt kaputt machen will. "Der Markt soll bleiben, aber es soll auch eine Lösung gefunden werden, den Kranoldplatz schöner und sicherer zu machen", so Müller. Die Mitstreiter der Initiative haben nach Möglichkeiten gesucht, die allen Beteiligten gerecht werden. "Wir haben sehr viel Zeit investiert und versucht, auf einen Nenner zu kommen", sagt er.
So soll unter anderem die asphaltierte und überwiegend als Parkplatz genutzte Fläche begrünt sowie der Platz und die angrenzenden Straßen auf ein einheitliches Niveau gebracht werden. Ziel ist es, den Markt während der Baumaßnahme mit möglichst wenigen Einschränkungen weiter betreiben zu können.
Die Umgestaltung des Platzes ist nur ein Ziel der Bürgerinitiative. Insgesamt sollten Kreuzungsbereiche in der Umgebung des Platzes und die Straßenführung der Lankwitzer Straße so umgestaltet werden, dass sie mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bieten. Auch die Bürgerinitiative hat Unterschriften gesammelt und will sie der BVV übergeben mit der Bitte, die Ziele der BI zu unterstützen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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