Leitungen der Gartenarbeitsschule sind kaputt
Seit September vergangenen Jahres funktionieren die Wasser- noch Abwasserleitungen nicht mehr. Die Leitungen sind zum Teil marode, die Wasserhähne wurden von dreisten Dieben abgeschraubt, zum Teil abgebrochen und gestohlen. Das hat gravierende Folgen gerade im Frühling, wo alles grünt und blüht. Für die Nutzer der Gartenarbeitsschule hat das fehlende Wasser auch noch eine rein menschliche Dimension - die Toiletten können von den zahlreichen Kita und Schülergruppen nicht benutzt werden.Zudem fehlt seit jeher ein Stromanschluss auf dem etwa 10 000 Quadratmeter großen Gelände. Und Ulrich Schüttler bemüht sich händeringend um Fach- und Hilfskräfte. Aktuell stehen dem Leiter der Gartenarbeitsschule zwei befristete MAE-Kräfte, davon ist einer dauerkrank, und ein ehrenamtlicher Gärtner zur Verfügung.
Vergeblich bemühte sich Schüttler bislang um eine Notlösung zur Wasserversorgung. Ein Standrohr mit Wasserzähler und Schlauch würde die derzeit aufwendigen Wassertransporte per Eimer und Bollerwagen von der benachbarten Bäke-Kita ersetzen, wenngleich eine Toilettennutzung nicht möglich wäre.
Das Grundstück der Gartenarbeitsschule gehört zum Fachvermögen des Bereichs Jugend, Gesundheit, Umwelt und Tiefbau. Zuständig ist Stadträtin Christa Markl-Vieto (B90/Grüne). Die Gartenarbeitsschule wiederum untersteht Cerstin Richter-Kotowski (CDU), Stadträtin für Bildung, Kultur, Sport und Bürgerdienste. Markl-Vieto räumte gegenüber der Berliner Woche ein, dass ihr die Probleme in der Gartenarbeitsschule lange nicht bekannt gewesen seien. "Ich bin jetzt mit Frau Richter Kotowski im Gespräch. Das Wasserproblem muss so schnell wie möglich gelöst werden - spätestens bis Juni", sagt Markl-Vieto. Sie werde umgehend Vollmacht erteilen, damit ihre Stadtratskollegin die notwendigen Aufträge auslösen kann.
Richter Kotowski hingegen dämpft die Erwartungen. Eine kurzfristige mobile Lösung sei bis frühestens August möglich, eine Lösung des Problems mit Wasserzugang von der Straße bis Ende des Jahres.
Richter-Kotowski begründete die relativ langen Zeiträume mit Auflagen der Wasserbetriebe und dem erforderlichen Ausschreibungsmodus. Die Kosten für eine neue Wasserleitung schätzt sie auf rund 17 000 Euro. Dazu müsse das Bezirksamt eine Finanzierungszusage geben. Erst dann könne sie alle Aufträge ausschreiben.
Auch die Wünsche von Ulrich Schüttler, Leiter der Gartenarbeitsschule, bleiben zunächst unerfüllt. "Aus Kostengründen wird es derzeit weder eine zusätzliche feste Personalstelle noch Strom geben", sagte die Bildungsstadträtin.
Autor:Michael Kahle aus Mitte |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.