Steglitz Museum widmet dem Dichter eine Ausstellung

Gabriele Schuster, Leiterin des Heimatmuseums, freut sich, zur Kafka-Ausstellung Grafiken von Carl Otto Bartning zeigen zu können. | Foto: K. Menge
  • Gabriele Schuster, Leiterin des Heimatmuseums, freut sich, zur Kafka-Ausstellung Grafiken von Carl Otto Bartning zeigen zu können.
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Lichterfelde. Nicht nur das 90. Jahr seines Todes und die Tatsache das Franz Kafka seine letzten Monate in Steglitz verbracht hatte, veranlasste den Heimatverein Steglitz, dem Dichter eine Ausstellung zu widmen. Vielmehr soll auch die Zeit aufgezeigt werden, in der er lebte.

Franz Kafka, geboren am 3. Juli 1883 in Prag, konnte nie dauerhaft Wurzeln schlagen. In Prag gehörte er zur jüdischen Minderheit, die zwischen Tschechen und Deutschen stand und sogar in sich gespalten war. Im Grunde war Kafka Zeit seines Lebens ein Untermieter, der suchte und hoffte, aber überall fremd blieb.

Die Ausstellung im Steglitz Museum begleitet Kafka auf seinem Lebensweg und betrachtet dabei die historischen Ereignisse des beginnenden 20. Jahrhunderts.

"Wir wollen mit der Ausstellung nicht nur an Kafka erinnern und daran, dass er hier in Steglitz-Zehlendorf gewohnt hatte. Mit dieser Ausstellung möchten wir auch dem historischen Anspruch dieses Jahres gerecht werden und an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor einhundert Jahren erinnern", sagt Museumschefin Gabriele Schuster.

So dokumentiert die Ausstellung nicht nur die Stationen von Kafkas Leben, die Besucher erfahren auch vieles über sein Lebensumfeld, wie er den ersten Weltkrieg erlebt hat und wie der Ausbruch des Krieges sich auf die Menschen ausgewirkt hat. Im Fokus stehen das tschechische und das deutsche Volk.

Neben historischen Dokumenten sind auch Kafka-Illustrationen von Carl Otto Bartning (1909-1983) zu sehen. Die Grafiken hat der Sohn des Künstlers dem Museum zur Verfügung gestellt.

Nicht zuletzt wird auch Kafkas Zeit in Steglitz behandelt, die er an der Seite von Dora Diamant verbrachte. "Ich fand ein Idyll" berichtete Kafka seinem Freund Max Brod, als dieser den Dichter in Steglitz besuchte. Gezeichnet von einer schweren Tuberkulose verließ Kafka am 17. März 1924 Berlin und starb am 3. Juni in einem österreichischen Sanatorium.

Ein Programm mit szenischen Lesungen und Vorträgen, Liederabenden, einer organisierten Prag-Reise und Schreibwerkstätten begleitet die Ausstellung.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonnabend, 15. Februar, 15 Uhr, gibt es unter anderem eine szenische Lesung mit der Chanson-Nette Jeannette Urzendowsky. Die Lesung wird musikalisch begleitet von der Pianistin Giedré Kiseviciene. Um 16.30 Uhr beginnt ein Chanson-Klavier-Programm mit Stücken von Hollaender, Schubert, Mozart, Rachmaninov und Chopin.

Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung gebeten unter 833 21 09 oder E-Mail: info@heimatverein-steglitz.de.

"Kafka in Steglitz", Ausstellung im Steglitz Museum, Drakestraße 64A, 15. Februar bis 11. Juli. Öffnungszeiten: Di-Fr sowie So von 15 bis 18 Uhr.

Karla Menge / KM
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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