Eine letzte Frist: Das Sozialkaufhaus Rumpelbasar darf am jetzigen Standort bis Ende März verbleiben
Lichterfelde. Das Sozialkaufhaus Rumpelbasar steht vor dem Aus. Ende des Jahres endet der Mietvertrag am jetzigen Standort Stichkanal. Der Vermieter hat nun zwar eine Fristverlängerung von einem Vierteljahr eingeräumt, doch die Aussichten, in dieser Zeit etwas Neues zu finden sind, sind gering.
„Es ist wirklich schwierig, geeignete Räumlichkeiten zu finden“, sagt Marion Herzog, Leiterin des Sozialkaufhauses. „Wir würden gern an der Goerzallee bleiben. Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten sind gut.“ Und zahlreiche Gewerbeimmobilien stehen leer. Doch gerade gab es eine Absage vom Vermieter des ehemaligen Gebäudes von Wheels-Logistic an der Goerzallee. Derzeit bemüht sich der Verein um Räume im REXAM-Werk. Das Unternehmen schließt seinen Berliner Standort zum Jahresende. „Wir haben uns hier beworben, aber leider ist die zuständige BIM nicht sehr kooperativ“, erklärt Marion Herzog.
Andere Ideen für einen ganz neuen Standort in Steglitz-Zehlendorf stellten sich bislang als ungeeignet heraus. Die Piraten-Fraktion schlug zum Beispiel die ehemalige Kantine im Rathaus Zehlendorf vor.
„Die Räume befinden sich im Keller. Das ist problematisch, weil viele ältere Menschen zu uns kommen. Sowohl als Kunden, als auch als Spender“, erklärt Herzog. Sie vermutet auch, dass der Platz nicht ausreichen wird. „Wir haben ein riesiges Lager, also brauchen wir entsprechend Lagerräume.“ Das Sozialkaufhaus benötigt mindestens 800 Quadratmeter Fläche.
Die CDU-Fraktion will das Gewerbe- und Industriegebiet an der Goerzallee umwidmen. Auch soziale Einrichtungen wie der Rumpelbasar sollen künftig auf dem Industriegebiet zulässig sein.
Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) gibt dem Antrag kaum Aussichten auf Erfolg. Das Gewerbegebiet sei eines der wenigen Gelände, auf dem sich Industrie und Gewerbe unproblematisch ansiedeln können. Er glaube nicht, dass der Senat einer Planungsänderung zustimmen werde.
Und eigene Liegenschaften hat Steglitz-Zehlendorf nicht. Laut Sozial- und Stadtentwicklungsstadtrat Frank Mückisch (CDU) habe er Investoren wegen Räumlichkeiten angesprochen. Ohne Erfolg. Bislang sei keiner bereit gewesen, Räume für das Sozialkaufhaus zu vermieten. „Aber“, so betont Mückisch „der Bezirk ist sehr daran interessiert, dass der Basar bleibt. Er ist zu einer Institution geworden.“
Was die Räumlichkeiten betrifft, hat der Verein keine großen Ansprüche. „Wir bezahlen Miete und richten unsere Verkaufs- und Lagerräume selbst her“, betont Marion Herzog. Benötigt werden rund 800 bis 1000 Quadratmeter Fläche. Toilette und Küche sollte vorhanden sein, schön wäre ein Raum für das Büro. „Wir hoffen, dass wir noch rechtzeitig jemanden finden, der uns helfen möchte und an uns Räume vermietet“, sagt Marion Herzog. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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