Seit 1819 für Kinder da
Kinderheim an der Drakestraße feiert 200-jähriges Jubiläum
Das Kinderheim der Wadzeck-Stiftung an der Drakestraße feiert in diese Jahr 200-jähriges Jubiläum. Die Organisation blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück.
1819 wurde das erste evangelische Waisenhaus in Berlin von dem Theologen Franz Daniel Friedrich Wadzeck gegründet. Wadzeck verbrachte selbst einige Jahre in einem Waisenhaus und setzte sich daher für die Armen und Schwachen ein. Am 9. August wird mit einem Festakt am Vormittag dem Gründungstag geacht. Eingeladen sind dazu Gäste aus Politik und Verwaltung, Mitarbeiter der Stiftung und ehemalige Hausbewohner. Ein Sommerfest für Kinder schließt sich um 15 Uhr in den Räumen der Stiftung in der Drakestraße 9 an.
Ursprünglich für maximal 25 Unmündige und elternlose Waisen sowie 75 Straßenkinder geplant, wuchs die Zahl der Heimkinder schnell auf über hundert an, sodass Wadzeck auch zum Gründer einer der ersten Angebote für Kindertagesbetreuung in Berlin wurde. Ab 1907 konnten die elternlosen Kinder ihr Zuhause, damals noch in Mitte in der heutigen Wadzeckstraße gelegen, sogar zeitweise verlassen. Eine Feriendependance in der Nähe von Colberg ermöglichte den Kindern einen Urlaub auf dem Land. Wie nützlich die Dependance noch sein sollte, zeigte sich in den kommenden Jahren. Während des Zweiten Weltkrieges konnten Heimkinder und -mitarbeiter so den Bombenangriffen entfliehen und kamen ab 1942 in ihrem Ferienort unter. Nach Kriegsende lebten sie noch drei Jahre in Notunterkünften, bis 1948 endlich die Räume in der Drakestraße bezogen werden konnten.
Heute ist die Wadzeck-Stiftung eine große Institution mit vier Standorten, darunter ein eigenes Kinderdorf in Brandenburg. Zudem haben Heimkinder heute die Möglichkeit, in eine betreute Jugend-WG und später in das betreute Einzelwohnen der eigenen Wohnung zu ziehen.
Autor:Julia Hubernagel aus Prenzlauer Berg |
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