Ein Anfang ist gemacht
Nachbarschaftsinitiative hat den Paulinenplatz "wachgeküsst"
Der Paulinenplatz ist ein rund 370 Quadratmeter großes Dreieck zwischen Kadettenweg und Paulinenstraße. Als Platz wurde er zuletzt gar nicht mehr wahrgenommen: zugewuchert war er in den vergangenen Jahren und zum Müllabladeplatz verkommen. Jetzt haben sich Bürger zusammengetan, um den Paulinenplatz wieder ansehnlich zu gestalten.
„Der Paulinenplatz soll wieder das werden, was er einmal war. Nämlich ein schmuckes, gepflegtes Fleckchen Erde, wo man gerne Platz nimmt, sich ausruht oder sich mit den Nachbarn trifft“, sagt Michael Schroeren. Er und seine Frau Elisabeth wohnen nahe des Platzes und gaben den Anstoß für die Initiative.
Mit Spaten, Harke und Säge
Um das zu erreichen und einen Anfang zu machen, haben sich kürzlich 17 Nachbarn getroffen. Mit vereinten Kräften, Spaten, Harke und Säge rückten sie zunächst dem Wildwuchs auf dem Platz zu Leibe. Und da fiel einiges an. Jede Menge verdorrtes Buschwerk wurde entfernt, die Hecke beschnitten und die Pflasterfugen ausgekratzt. Am Straßenrand neben dem Platz türmten sich am Ende ein riesiger Haufen aus Ästen und Grünzeug sowie etliche Säcke voller Unkraut. Darüber hinaus wurde säckeweise Müll und Tüten mit Hundekot entfernt, die zwischen dem Gestrüpp illegal entsorgt wurden.
Vier Stunden lang dauerte der Arbeitseinsatz und der „Pauli“ – wie der Platz liebevoll von den Anwohnern genannt wird – war wie aus dem Ei gepellt. „Auf einmal zeigt sich, wie geräumig der Platz trotz seiner nur 370 Quadratmeter ist“, stellte Michael Schroeren fest. Auch die Anwohner und Passanten waren begeistert. So hell und aufgeräumt hätten sie den Platz noch nie gesehen.
Eleganz und Anmut als Ziel
Doch längerfristig wollen sich die Anwohner nicht mit einem lediglich aufgeräumten Platz zufriedengeben. Der Paulinenplatz soll so umgestaltet werden, dass er seinem ursprünglichem Erscheinungsbild möglichst nahe kommt. Auf einer rund 100 Jahre alten Ansichtskarte sind einstige Eleganz und Anmut der kleinen Anlage zu erkennen. Sie zeigt den Platz als offenen, gärtnerisch gestalteten Ort, der dazu einlädt, auf einer Bank Platz zu nehmen. Eine Bank gibt es dort schon lange nicht mehr. Und auch die Skulptur, die einst in der Mitte des Platzes stand, ist verschwunden. Über den Verbleib des Kunstwerkes ist nichts bekannt. Stattdessen beherrscht den Platz ein düsterer Gedenkstein.
Um ihre Pläne verwirklichen zu können, hat sich die Initiative die gemeinnützige Stiftung „Kleine Plätze“ ins Boot geholt. Die Stiftung kann Spenden sammeln, die steuerlich absetzbar sind. Für die professionelle Planung und Umgestaltung des Platzes muss mit erheblichen Kosten gerechnet werden. Die Pflege des Platzes übernimmt die Nachbarschaftsinitiative. Doch auch hierfür werden Kosten anfallen. Vom Bezirksamt wird es kein Geld geben.
Wer die Initiative unterstützen möchte, erhält weitere Informatione dazu über Elisabeth Schroeren per E-Mail an LisaSchroeren@aol.com.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.