Über 400 Menschen protestierten gegen ausländerfeindliche Demonstration
Unter dem Deckmantel einer "Bürgeranhörung" hatten die Rechtsextremisten am Sonnabend, 25. April, ab 15 Uhr zu einer Kundgebung gegen "Asylmissbrauch" und "Wirtschaftsflüchtlinge" aufgerufen. Zwölf Teilnehmer wurden an der Ecke Ostpreußendamm, Lippstädter Straße gezählt.
Knapp 50 Meter weiter hingegen richteten sich über 400 Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen und Transparenten gegen die rassistischen Äußerungen von "Pro Deutschland". Sie folgten dem Aufruf des Willkommensbündnisses für Flüchtlinge, dem Netzwerk Integration Südwest und dem Stadtteilzentrum Steglitz. "Wir wollen deutlich machen, dass Steglitz-Zehlendorf ein toleranter und weltoffener Bezirk ist, der sich schützend vor Menschen stellt, die hier Zuflucht suchen", sagte Günther Schulze vom Willkommensbündnis. Er freute sich über das deutliche Zeichen der Toleranz und die klare Ansage gegen Rechts und betonte, dass von den Asylsuchenden keine Gefahr ausgeht. "Sie haben selber Angst und sind verunsichert." Die Tatsache, dass Deutschkurse überfüllt sind, mache auch ihren Willen zur Integration deutlich.
"Niemand kann den Menschen das Recht absprechen, dahin zu gehen, wo sie in Frieden leben können", sagte Günter Tarun. Der Steglitzer und seine Frau erinnerten auf ihrem Transparent daran, dass viele deutsche Staatsbürger auch einmal Flüchtlinge waren und nach dem Krieg ins Land gekommen sind.
Unter den Demonstranten waren auch Bewohner der Flüchtlingsunterkunft. Kleine Transparente mit der Aufschrift "we like german people" zeigten, dass sie sich im Bezirk gut beschützt fühlen. Positiv bewertete Franziska Brychcy von den Linken, dass Vertreter verschiedener Parteien und Organisationen vor Ort gemeinsam demonstrierten, die sich sonst nicht so einig sind. Zur Gegendemo kamen Politiker von SPD, Grünen, Piraten und der Linken.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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