Chancen auf gute Bildung
Unterstützer für neues Bildungsprojekt in der Thermometersiedlung gesucht
Die Thermometersiedlung in Lichterfelde Süd gilt als sozialer Brennpunkt. Laut dem aktuellen Monitoring Soziale Stadtentwicklung hat sich die soziale Lage der Menschen in den zurückliegenden Jahren merklich verschlechtert. Das Kinder-, Jugend- und Nachbarschaftszentrum (KiJuNa) will etwas dagegen tun und startet ein Bildungsprojekt.
Kristoffer Baumann hört den Begriff „sozialer Brennpunkt“ nicht gern. Dieser Begriff würde oft mit Gewalt gleichgesetzt, so der Projektleiter im Kinder- und Jugendbereich des KiJuNa, einer Einrichtung des Stadtteilzentums Steglitz. Durch zahlreiche Projekte und Aktivitäten der Freien Träger habe sich jedoch im Kiez viel getan. Es sei spürbar ruhiger geworden.
Dennoch zählt der Kiez an der Osdorfer Straße zu den ärmsten der Stadt. Arbeitslosigkeit und Kinderarmut sind hier besonders hoch. „Für die Kinder bedeutet dies oft, dass der Weg in die Zukunft steinig ist“, sagt Baumann. Mit dem neuen Projekt „ExperiDay!“ soll dieser Weg erleichtert werden.
Unter dem Motto „Bildung beugt Armut vor“ will das KiJuNa jungen Menschen die Möglichkeit geben, in Workshops ihr schulisches Wissen praktisch anzuwenden und zu vertiefen. Angehende Wissenschaftler und Pädagogen experimentieren mit den Kindern und bringen auf spielerische und unterhaltsame Weise die Naturwissenschaften näher. Wöchentliche Workshops mit naturwissenschaftlichen Experimenten sind geplant. Unter anderem wird an den Bau eines Treibhauses, das Betreiben einer Uhr mit einer Kartoffel oder das Basteln einer Ballonrakete gedacht. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen können hier mit viel Spaß und in kleinen Gruppen den Geheimnissen der Wissenschaft auf den Grund gehen und ihre Fragen loswerden. „Unser Ziel ist es, die Freude der Kinder am Lernen und ihre Neugier zu wecken und zu bewahren“, sagt Baumann.
Der Raum für das Projekt ist im KiJuNa in der Scheelestraße ist schon vorhanden. Das naturwissenschaftliche Labor soll im ehemaligen Töpferraum der Einrichtung eingerichtet werden. Doch für die Ausstattung des Labors sowie die Honorare für die Wissenschaftler und Pädagogen werden rund 10 000 Euro benötigt.
Die Organisatoren sind dabei, mit einer Socialmedia-Kampagne und einem eigenen Song auf das wichtige Projekt aufmerksam zu machen. Alle Bürger und Unternehmen aus dem Bezirk sind aufgerufen, das Projekt mit ihren Spenden zu unterstützen. „Wir haben schon über 3700 Euro zusammenbekommen. Doch der Weg ist noch lang. Jede Spende hilft dabei, die Chancen der Kinder aus der Thermometersiedlung auf gute Bildung und somit auf ein Leben ohne Armut zu steigern“, betont Baumann.
Mehr Informationen zum Projekt und zum „ExperiDay! Song“ gibt es auf www.betterplace.org/p64206. Kontakt zum KiJuNa (Di 12-14, Do 10-12 Uhr) unter Telefon 75 51 67 39 oder per E-Mail an info@stadtteilzentrum-steglitz.de und auf www.stadtteilzentrum-steglitz.de
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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