Die offene Stadionfrage
FC Viktoria als Aufsteiger in 3. Liga benannt
Am 16. April fällt die offizielle Entscheidung: Spielt FC Viktoria Berlin 1889 künftig in der 3. Liga? Die Klubs der Regionalliga Nordost haben sich schon geschlossen für einen Abbruch der laufenden Saison ausgesprochen und den Lichterfelder Verein als Meister und Aufsteiger in die 3. Liga benannt.
Völlig überrascht war Sportchef Rocco Teichmann nicht über die Empfehlung der anderen Regionalliga-Vereine. „Die Mannschaft hat von elf Spielen alle elf gewonnen und steht mit acht Punkten Vorsprung zum VSG Altglienicke an der Tabellenspitze“, sagt er. Er freut sich umso mehr, dass die Mitbewerber in der Regionalliga Nordost die Leistung der Himmelblauen anerkennen. Die letzte Entscheidung trifft allerdings das Präsidium des nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) am Freitag, 16. April. Wenn es dem Votum der Vereine folgt, wird Viktoria zum Aufsteiger erklärt.
Lizenzunterlagen eingereicht
Sportlich sei die Mannschaft gut vorbereitet auf die dritthöchste Spielklasse des deutschen Vereinsfußballs. Die Lizenzunterlagen wurden fristgerecht beim DFB eingereicht. „Wir müssen nur noch an der einen oder anderen Schraube drehen“, sagt Peer Jaekel, Geschäftsführer des FC Viktoria.
Damit ist vor allem die Frage der Spielstätte gemeint. Das Stadion am Ostpreußendamm bietet gerade mal 4500 Zuschauern Platz und ist damit nicht Drittliga-tauglich. „Das bereitet uns Bauchschmerzen“, sagt Jaekel. Die Mannschaft würde zwar weiter in Lichterfelde spielen wollen, doch dann müssten erhebliche bauliche Baumaßnahmen umgesetzt werden.
Zu teuer oder ein riesiger Kraftakt
Daher prüfen die Himmelblauen Alternativen. Derzeit sei der Verein im Gespräch mit der Sportstadträtin im Nachbarbezirk Charlottenburg-Wilmersdorf über eine Nutzung des Mommsenstadions in Wilmersdorf. Auch dieses Stadion in so kurzer Zeit für die 3. Liga fit zu machen, wäre ein Kraftakt. Die Alte Försterei und der Jahnsportpark schieden aus und das Olympiastadion sei zu teuer. Zumindest aber sind die Himmelblauen in Gesprächen über eine vorübergehende Nutzung.
Mittelfristig, so die Idee des Victoria-Geschäftsführers, könnte gemeinsam mit der Stadt auch ein temporäres Stadion gebaut werden. Dazu müsste das Land Berlin eine ausreichend große Fläche zur Verfügung stellen und das Projekt unterstützen. „Eigentlich sollte es im Interesse aller sein, dass es in der Hauptstadt ein weiteres zeitgemäßes Stadion für Drittligisten gibt“, sagt Jaekel.
Umzug nach Brandenburg?
Was wird, wenn alles nichts wird? „Dann müsste Viktoria außerhalb Berlins spielen“, sagt Teichmann. Dies wäre jedoch ein Armutszeugnis für die selbsternannte Sportmetropole Berlin.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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