Der Aufsteiger hat jetzt zwei Spielstätten
FC Viktoria Berlin kann in der 3. Liga spielen
Mit einem offiziellen Kick-Off auf dem neuen Trainingsgelände am Wildspitzweg in Tempelhof begann die Saisonvorbereitung der Himmelblauen.
Mannschaft, Trainer und Verantwortliche können nunmehr mit Zuversicht in die Vorbereitung gehen. Der Senat hat sich für eine geeignete Spielstätte für Viktoria stark gemacht. Damit sollte auch der Drittliga-Lizenz für Viktoria nichts mehr im Wege stehen.
Quasi in letzter Minute hatte die Sportsenatsverwaltung entschieden, das Stadion im Jahnsportpark in Prenzlauer Berg als Spielstätte für den FC Viktoria Berlin 1889 vorübergehend nutzbar zu machen. Das Stadion soll zeitlich befristet für den Spielbetrieb ertüchtigt werden. Dazu gehört, so informiert die Senatsverwaltung, dass die Gesamtkapazität der Zuschauer um die Hälfte reduziert wird. Außerdem wird das Haupttribünengebäude gesperrt und als Ersatz zwei Container aufgestellt.
Weiterhin haben sich Senat und Viktoria darauf verständigt, dass der Drittligist und seine Gesellschafter das Stadion insbesondere auch mit geeigneter und drittligatauglicher Spielfeldbeleuchtung ausstatten. Die dafür erforderlichen Genehmigungen beantragt die Senatsverwaltung befristet für zwei Jahre.
Die Himmelblauen gehen davon aus, dass schon der Saisonauftakt im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark erfolgen könnte. „Die intensiven Gespräche mit Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki und der Senatsverwaltung haben uns gezeigt, dass die Stadt und wir als Verein an einem Strang ziehen und gemensam in der Hauptstadt insbesondere ambitionierten Amateurvereinen eine Perspektive schaffen wollen“, betont Viktoria-Geschäftsführer Peer Jaekel. Er betonte, wie dankbar der Verein sei, dass noch rechtzeitig eine Lösung gefunden worden sei. Die Erteilung der Lizenz für die dritte Liga stand auf wackeligen Füßen, weil das Stadion in Lichterfelde nicht für Spiele in dieser Klasse geeignet ist.
Das Stadion im Jahnsportpark teilt sich der FC Viktoria mit den Berlin Thunders. Die Footballmannschaft wird ihre Spiele ebenfalls hier austragen und übernimmt gemeinsam mit Viktoria und dem Investor beider Vereine, der SEH Sports & Entertainment Holding, die Kosten für den rund 1,5 Millionen Euro teuren Umbau. Im Gegenzug stellt der Senat den Vereinen das Stadion mietkostenfrei zur Verfügung.
Das Land Berlin bleibt Betreiber des Stadions, um es für weitere Sportveranstaltungen nutzen zu können. Eigentlich soll die Sportstätte zum inklusiven Jahn-Sport-Park umgebaut werden. Doch der Baustart hat sich auf 2023 verschoben. „Wir haben schnell gehandelt und somit eine Behelfslösung geschaffen, die die Anforderungen des DFB erfüllt und die für einen Drittligisten wirtschaftlich zu stemmen ist“, sagt Sportsenator Andreas Geisel (SPD). Neben dem Olympiastadion und der Alten Försterei habe Berlin kein Fußballstadion, das die Anforderungen der 3. Liga erfülle. Der Fall Viktoria zeige, dass Berlin ein neues Stadion brauche, so Geisel.
Mit dem Stadion im Jahnsportpark hat Viktoria jetzt sogar ein zweites Stadion für die dritte Liga gefunden. Schon zuvor wurde den Himmelblauen das Olympiastadion zur Verfügung gestellt. Es wird auch weiterhin als Ausweichspielstätte zur Verfügung stehen.
In den nächsten Tagen absolvieren die Spieler des Drittliga-Kaders ihre Leistungsdiagnostik in der Charité, ehe Chefcoach Benedetto Muzzicato zum ersten Training bittet. Das erste Testspiel steht am 30. Juni gegen Zweitligiste Hannover 96 an.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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