Paulus-Gemeinde beteiligt sich am Umweltprojekt des Bundes
Mit dem Lastenrad zur Andacht

Testen das Lastenrad der Paulus-Kirchengemeinde: Pfarrerin Barbara Neubert und der Umweltbeauftragte Achim Hasenberg.  | Foto: K. Rabe
  • Testen das Lastenrad der Paulus-Kirchengemeinde: Pfarrerin Barbara Neubert und der Umweltbeauftragte Achim Hasenberg.
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  • hochgeladen von Christian Sell

Geschickt lenkt Pfarrerin Barbara Neubert das E-Bike mit dem großen weißen Kasten auf der Vorderachse über den Hindenburgdamm. Das Rad nutzt sie jetzt häufig. Es gehört zum Fuhrpark der evangelischen Paulus-Gemeinde Lichterfelde. Drei Monate lang wird es in verschiedenen Arbeitsbereichen getestet.

„Wir wollen ausprobieren, ob eine Gemeinde ohne Auto funktionieren kann“, sagt die Pfarrerin. Der Gemeindebus sei schon vor langer Zeit abgeschafft worden, aber die Mitarbeiter oder Ehrenamtlichen nutzen noch oft das private Auto für alle möglichen Transporte. Jetzt soll getestet werden, ob es auch ohne geht.

„Wir haben uns innerhalb des Bund-Projektes ,Ich entlaste Städte' um ein Lastenrad beworben. Mit Erfolg. Der Bund stellt uns von Mitte Mai bis Mitte August kostenlos ein Lastenrad zur Verfügung“, erläutert Achim Hasenberg, Umweltbeauftragter der Paulus-Kirchengemeinde. In den drei Monaten soll ermittelt werden, wo überall in der Gemeinde ein solches Rad sinnvoll ist.

Nach der ersten Woche zeigt der Tacho schon über 150 Kilometer an. „Das Rad war jeden Tag im Einsatz“, sagt Hasenberg. Ob zum Friedhof, zur Andacht oder zum Getränkekauf, ob zum Transport von Materialien aus dem Baumarkt oder von Sperrmüll zur BSR oder der Spielsachen für das Sommerfest – das Lastenrad erfüllte bisher die Erwartungen. „Wir probieren aus, wofür sich alles ein Lastenrad einsetzen lässt“, erklärt Hasenberg. Immerhin kann das E-Bike bis zu 100 Kilo Gepäck befördern.

Barbara Neubert hat schon Gefallen am Rad gefunden. Sie und Achim Hasenberg hoffen, dass möglichst viele Gemeindemitglieder auch den Spaß am Lastenradfahren entdecken. Denn es soll auch Lust darauf machen, öfter mal im Alltag auf das Auto zu verzichten. Vor allem bei den jugendlichen Gemeindemitgliedern, sieht sie da die geringsten Probleme. Für diese sei ein Auto kein Statussymbol mehr.

In der Probezeit soll auch ausgelotet werden, welche Möglichkeiten eines Verleihs bestehen. „Wir könnten uns vorstellen, dass die Eltern unserer Kita-Kinder sich das Lastenrad bei Bedarf für einen Tag ausleihen oder so ein Rad einfach mal ausprobieren wollen“, sagt Hasenberg.

Im Anschluss an die Testphase wird der Gemeindekirchenrat die Erfahrungen auswerten. „Wir hoffen, dass wir es am Ende schaffen, einen Beitrag zur Verringerung des ständig steigenden CO2-Emissionen leisten zu können“, hofft Pfarrerin Neubert.

Die Paulus-Gemeinde in Lichterfelde ist nach der Kirchengemeinde Wannsee die zweite im Südwesten Berlins, die zumindest Teile ihrer eigenen Mobilität ökologisch, klimaneutral und für alle verträglicher gestalten will.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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