Nester für niedliche Dreckspatzen
Wohnungsgesellschaft für schwalbenfreundliches Haus ausgezeichnet

Nina Dommaschke (links) vom Nabu bringt  die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" an und wird dabei von Sozialstadtrat Tim Richter (CDU) unterstützt. Jana Lubomierski von der Vonovia freut sich über die Auszeichnung.  | Foto:  K. Rabe
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  • Nina Dommaschke (links) vom Nabu bringt die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" an und wird dabei von Sozialstadtrat Tim Richter (CDU) unterstützt. Jana Lubomierski von der Vonovia freut sich über die Auszeichnung.
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Rund um das Hochhaus an der Celsiusstraße herrscht in luftiger Höhe lebhaftes Treiben. Mehlschwalben fliegen die Treppenhaus-Balkone in den oberen Etagen an. Dort hat die Vonovia extra Nester für die fluggewandten Vögel angebracht. Für dieses Engagement hat das Wohnungsunternehmen vom Nabu jetzt die Auszeichnung als „schwalbenfreundliches Haus“ erhalten.

Fleißig versorgen die wendigen Flugkünstler ihren Nachwuchs in den kugeligen Kunstnestern. „Wir haben in den Etagen fünf bis acht jeweils vier Nester an den Balkonen der Treppenhäuser anbringen lassen“, sagt Jana Lubomierski, Regionalleiterin bei der Vonovia. Die Idee dazu kam von der Vonovia selbst. Schwalben hätten dort schon immer ihre Nester gebaut, aber in den vergangenen Jahren seien sie verstärkt abgefallen. „Also sind wir an den Nabu herangetreten mit der Bitte um professionellen Rat“, sagt Lubomierski. Erarbeitet und umgesetzt wurde das Konzept schon 2020.

„Die künstlichen Nisthilfen werden ganz offensichtlich gut angenommen“, freut sich Nina Dommaschke vom Nabu, die das Projekt Artenschutz an Gebäuden betreut. Solche Maßnahmen seien wichtig, denn in Berlin habe die Population der Mehlschwalben um zwei Drittel abgenommen. Schuld sei die zunehmende Flächenversiegelung, die Vögel finden immer weniger Nahrung. Und auch geeignetes Material zum Nestbau sei schwerer zu finden. Die Nester seien nicht mehr so haltbar und fallen von den Mauern ab. Dagegen helfen Aktionen wie das Anbringen künstlicher Nester. Voraussetzung ist die Akzeptanz der Mieter. „Die Schwalben sind zwar niedlich, aber auch kleine Dreckspatzen“, räumt Dommaschke ein. Nicht überall sind die nützlichen Vögel daher willkommen. Oft schlagen Hausbesitzer und Wohnungsgesellschaften Schwalbennester von den Häuserwänden ab. Um eine Verschmutzung weitgehend zu vermeiden, wurden unter den künstlichen Nestern sogenannte Kotbretter angebracht. Um für ein friedliches Miteinander zu sorgen, hat der Nabu zudem Plakate angebracht, die über die Mehlschwalben und deren Nutzen informieren. „Sie fressen ja auch Blattläuse und Mücken, tragen also auch zu einer guten Nachbarschaft bei“, erklärt die Expertin.

Die Schwalbennester werden übrigens jedes Jahr aufs Neue bezogen. So finden sie die standorttreuen Vögel nach dem langen Flug aus Afrika im Frühjahr wieder vor und können sofort mit der Brut beginnen.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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