Initiative fordert mehr Sicherheit vor Kita im Gardeschützenweg

Anne Kathrin Frihs setzt sich dafür ein, dass Kinder und Erwachsene den viel befahrenen Gardeschützenweg künftig sicher überqueren können. | Foto: Nittel
  • Anne Kathrin Frihs setzt sich dafür ein, dass Kinder und Erwachsene den viel befahrenen Gardeschützenweg künftig sicher überqueren können.
  • Foto: Nittel
  • hochgeladen von Michael Nittel

Lichterfelde. Seit Anfang Juli engagieren sich Eltern für die Einrichtung einer 30er-Zone und eines gesicherten Fußgängerübergangs vor der Kita St. Annen im Gardeschützenweg. An dieser viel befahrenen Stelle war vor fünf Jahren bereits ein Kind schwer verunglückt.

Innerhalb kürzester Zeit konnten über 1000 Unterschriften gesammelt und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt übergeben werden. Zudem wurde eine Petition im Abgeordnetenhaus eingereicht.

"Den Gardeschützenweg in der Nähe des Kindergartens zu überqueren, ist immer wieder ein Nerven aufreibender Kraftakt", sagt die Initiatorin und dreifache Mutter Anne Kathrin Frihs. "Ein sichernder Übergang ist deshalb absolut erforderlich."

Die Senatsverwaltung hat in einer Arbeitsgruppe bereits über die Notwendigkeit einer so genannten Fußgängerquerungshilfe beratschlagt. In dieser wurde festgestellt, dass auf dem Gardeschützenweg "erheblicher Kfz-Verkehr" liegt und diese Straße ohnehin Bestandteil des Straßenhauptnetzes von Berlin ist.

Allerdings sei für die Arbeitsgruppe der "Querungsbedarf" an dieser Stelle nicht ersichtlich, da es auf der anderen Straßenseite weder ein größeres Wohngebiet, noch einen Spielplatz oder Einkaufsmöglichkeiten gibt. Und dennoch kündigte die Senatsverwaltung eine Verkehrszählung an einem Wochentag über zwölf Stunden an dieser Stelle an, um sich abschließend ein besseres Bild machen zu können. "Rund 60 Kita-Kinder mögen keine Zahl sein, die man in einer Verwaltung als eine hohe Fußgängerfrequenz bezeichnen würde. Aber uns geht es darum, jedes einzelne von ihnen besser zu schützen", erklärt Frihs. Und selbst wenn ein gesicherter Übergang wie ein Zebrastreifen noch in diesem Jahr genehmigt werden würde, könnte er nicht vor 2016 realisiert werden. Ein solcher Übergang kostet rund 35 000 Euro. "Eine solche Wartezeit ist doch eine Zumutung", sagt dazu Anne Kathrin Frihs.

Die Entscheidung, den Gardeschützenweg auf Höhe der Kita in eine 30er-Zone umzuwandeln, obliegt der Verkehrslenkung Berlin. Und die entsprechende Antwort des Petitionsausschusses steht noch aus. Aber auch in dieser Frage scheint die Initiative schlechte Karten zu haben: Denn Schutzmaßnahmen für Kinder im Schulalter werden höher gewichtet, als für Kindergartenkinder, die in der Regel von Eltern oder anderen Begleitpersonen gebracht und abgeholt werden. Aber auch dieses Argument zieht bei Anne Kathrin Frihs nicht: "In meinen Augen sind Kleinkinder aufgrund ihres unbändigen Temperaments und ihrer natürlichen kleinkindlichen Unreife extrem gefährdet. Und viele unserer Eltern kommen nicht nur mit einem, sondern mit zwei oder drei Kindern in die Kita."

Seit dem schweren Unfall vor fünf Jahren hat es bereits mehrere Anträge für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor der Kita gegeben. Sie wurden oft auch von Anwohnern selbst gestellt. Sie wurden jedoch stets abgelehnt. "Für mich absolut unverständlich", erklärt Anne Kathrin Frihs.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 273× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 909× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 254× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.