Marodes Bauwerk
Wasserstraßen Neubauamt will Bäkebrücke 2022 neu errichten
Auf der Bäkebrücke ist Slalomfahren im Schleichtempo angesagt. Die Brücke, die über den Teltowkanal hinweg Lichterfelde mit Lankwitz verbindet, weist starke Schäden auf.
Nur Tempo 30 ist erlaubt, um die mobilen Verkehrsinseln mit Richtungsweiser und Warnbaken zu umrunden. Benutzen dürfen die Brücke ohnehin nur Fahrzeuge, die nicht breiter als zwei Meter sind und höchstens 2,8 Tonnen schwer sind.
Die Bäkebrücke muss erneuert werden – noch vor der Knesebeckbrücke rund sechs Kilometer den Teltowkanal abwärts. Steglitz-Zehlendorf hatte gehofft, dass schon in diesem Jahr mit dem Neubau der Knesebeckbrücke begonnen würde. Regelmäßige Staus und ein Verbot für Lastkraftwagen bereiten insbesondere den Betrieben an der Goerzallee Sorgen.
Doch das Wasserstraßen Neubauamt Berlin (WNA) hat anders entschieden. Die Bäkebrücke hat Vorrang. Laut Caroline Heine, Sachbereichsleiterin Brücken im Wasserstraßen Neubauamt Berlin, sind die Widerlager der Brücke beschädigt mit der Folge, dass diese sich unzulässig bewegen. Die Widerlager sind 119 Jahre alt. Ihre theoretische Haltbarkeit liege bei 110 Jahren, so Heine.
Zurzeit plant das WNA daher den Neubau der Bäkebrücke. Er könnte 2022 in Angriff genommen werden. Für Ende kommenden Jahres ist die Vergabe des Bauauftrages vorgesehen. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich rund 18 Monate. Bis zu 30 Leitungen müssen verlegt werden.
Bei den gerade laufenden Vorplanungen für den Brückenneubau werden mehrere Varianten diskutiert. Laut Caroline Heine steht bisher nur fest, dass die neue Bäkebrücke die bisherigen Abmessungen haben und eine sogenannte Sprengwerkbrücke sein wird. Bei diesem Konstruktionstyp, so die Expertin, wird die auf dem Träger lastende Kraft durch schräge Streben unter dem Träger aufgenommen. Damit wird auch der Querschnitt des Teltowkanals nicht eingeengt.
In zwei bis drei Wochen, schätzt Caroline Heine, stehe die Variante fest. „Ab Herbst kann weitergeplant werden. Dann geht es unter anderem um Gestaltung und Material.“ Und um die Baulogistik. Denn das Wasserstraßen Neubauamt will mit „kleiner Technik“ und möglichst wenigen Eingriffen ins Umfeld neu bauen. Desweiteren soll ein Verkehrsgutachten klären, ob eine Behelfsbrücke über den Teltowkanal geschlagen wird. Schließlich ist das WNA noch in Abstimmungsgesprächen mit der Infravelo GmbH, einer Tochtergesellschaft der landeseigenen Grün Berlin GmbH, über den Radweg, der unter der Brücke entlang dem Kanal führen soll. Infravelo unterstützt den Senat beim Ausbau des Radverkehrswegenetzes.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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