Für einen lebendigen "Kranold-Markt-Platz"
Bündnis sammelt 2000 Unterschriften und bringt Einwohnerantrag auf den Weg
Attraktiv, lebendig und vielfältig – so soll der Kranoldplatz einmal werden und dafür macht sich das „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ stark. Jetzt kann das Bündnis mit einer Unterschriftensammlung für einen Einwohnerantrag einen ersten Erfolg verbuchen. Knapp 2000 Unterschriften wurden an den Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) René Rögner-Francke (CDU) überreicht.
Exakt haben 1969 Bürger den Antrag unterzeichnet und fordern damit die Umgestaltung des Kranoldplatzes und seiner Umgebung zu einem attraktiven und lebendigen Zentrum von Lichterfelde Ost. Damit der Einwohnerantrag in die BVV eingebracht werden kann, müssen durch das bezirkliche Wahlamt von den eingereichten Unterschriften 1000 als gültig anerkannt werden. Laut Bezirksverwaltungsgesetz muss dann die BVV zwei Monate später über den Antrag entscheiden.
Die Umgestaltung des Kranoldplatzes rückt seit Jahrzehnten immer wieder in den Fokus. Das Anliegen ist das Gleiche geblieben: Der Kranoldplatz und sein Umfeld sollen durch eine deutlich verbesserte Aufenthalts- und Einkaufsqualität an Attraktivität gewinnen und somit wirtschaftliche Existenzen auch künftig sichern. In dem Antrag heißt es, dass „der Platz selbst zu einem Ort vielfältiger sozialer und kultureller Begegnungen von Bürgern wird – sowohl an Markttagen als auch an allen anderen Tagen der Woche“.
Bisher ist das Vorhaben jedes Mal an der Angst der Markthändler auf dem Wochenmarkt gescheitert. Mittwoch und Sonnabend verwandelt sich der triste Parkplatz in einen lebendigen Markt, der über die Bezirksgrenzen hinaus beliebt ist. Die Händler auf dem Markt befürchten, dass der beliebte Markt im Zuge eines Umbaus sterben könnte. Als Beispiel führen sie den Ludwig-Beck-Platz in Lichterfelde West an. Auch dort gab es einmal einen florierenden Markt. Nach dem Umbau des Platzes war er tot. Unterstützt werden die Händler von der örtlichen CDU. Auch der CDU-Ortsverband hat inzwischen eine Unterschriftenaktion gegen eine „einschneidende Umgestaltung“ gestartet.
„Der Vergleich der beiden Plätze hinkt“, sagt Eva Roebling in einem Gespräch mit der Berliner Woche. Die Geschäftsfrau gehört zum Vorstand von Mein Lila, der Standortgemeinschaft Lichterfelde-Lankwitz. Mein Lila ist auch einer der Partner im Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz. Die beiden Märkte am Ludwig-Beck-Platz und Kranoldplatz seien schon allein durch ihre Lage unterschiedlich. „Der Kranoldplatz ist Mittelpunkt eines Ortsteilzentrums mit zahlreichen Geschäften, Arztpraxen und anderen Dienstleistern. Zudem ist der Platz durch Bus- und Bahnlinien sehr gut erschlossen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Markt nach einem Umbau nicht mehr angenommen wird“, sagt Roebling.
Diesen Standpunkt vertreten auch die Mitstreiter des Bündnisses für einen lebendigen Kranoldplatz. Sie sind sich sicher, dass auch der Wochenmarkt von einem Umbau des Platzes profitieren werde.
Bei einer vom Bezirk organisierten Bürgerversammlung sollen Befürworter und Gegner eines Umbaus im März oder April an einen Tisch geholt werden. Seitens des Bündnisses gibt es einige Ideen, wie der Wochenmarkt über die Zeit des Umbaus gebracht werden kann. Zum Beispiel könnte er zeitweilig an den Oberhofer Weg oder die Brauerstraße umziehen. Fakt sei es, dass alle einen Schritt aufeinander zu machen müssten, so Eva Roebling. „Jeder muss sich etwas bewegen, sonst ist keine Veränderung möglich. Wir wollen keine Fronten aufbauen, sondern gemeinsam eine Lösung finden, die am Ende allen nutzt“, sagt sie.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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