Wieder Streit um Kranoldplatz
Bündnis will Umgestaltung des Platzes, Markthändler sind dagegen
Die Diskussion um eine Neugestaltung des Kranoldplatzes mit mehr Aufenthaltsqualität ist nicht neu. Seit Jahrzehnten steht der Platz in Lichterfelde-Ost im Fokus von Auseinandersetzungen. Immer wieder sind die Pläne für eine Umgestaltung im Sande verlaufen. Jetzt haben sich sechs Kiezinitiativen zu einem Bündnis zusammengeschlossen und fordern erneut eine Umgestaltung.
Das neue „Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz“ setzt sich dafür ein, den Kranoldplatz zu einem attraktiven und lebendigen Zentrum von Lichterfelde-Ost zu machen. Vom Bezirksamt fordert es daher ein integriertes Gesamtkonzept für eine klimafreundliche, umweltverträgliche und nachhaltige Umgestaltung des Platzes. Er soll zu einem Treffpunkt und beliebten Begegnungsort im Kiez werden. Neben dem Wochenmarkt könnten dort zukünftig kulturelle Veranstaltungen, Angebote für Kinder und Gastronomie stattfinden. Während der Umbaumaßnahmen soll sichergestellt werden, dass den Markthändlern eine geeignete Ersatzfläche etwa in den Nebenstraßen zur Verfügung gestellt wird.
Doch das genau ist der Knackpunkt. Die Händler auf dem beliebten Wochenmarkt sind skeptisch. Sie befürchten das Aus des Marktes, wenn sie vorübergehend umziehen müssten. Auch wenn es nur nur ein paar Straßen weiter wäre. Die Händler sammeln Unterschriften gegen eine Neugestaltung des Platzes, um einen Einwohnerantrag in die Bezirksverordnetenversammlung einreichen zu können. Sie folgen damit der Forderung des CDU-Ortsverbandes Lilienthal, der sich für den Erhalt des Wochenmarktes so wie er ist einsetzt.
Unterschriften sammelt auch das Bündnis für einen lebendigen Kranoldplatz. Auch dort geht es um einen Einwohnerantrag, der sich für den Erhalt des Kranoldmarktes einsetzt. „Wir wollen kein Ende des Marktes, aber wir wollen, dass der Platz schöner und zu einem Aushängeschild von Lichterfelde-Ost wird“, erklärt Stephan Voß vom Bündnis. Nach Möglichkeit solle der Wochenmarkt nach dem Umbau sogar größer werden.
Um den Streit beizulegen, hat das Bündnis einen Offenen Brief an das Bezirksamt und die Bezirksverordneten geschrieben mit der Forderung, einen Runden Tisch „Kranoldplatz und Umgebung“ einzurichten. Dort sollen alle Beteiligten und Verantwortlichen miteinander ins Gespräch kommen, anstatt sich mit Einwohneranträgen gegenseitig Konkurrenz zu machen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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