Fraktionen fassen Beschluss gegen großflächigen Einzelhandel
BVV lehnt Pläne von Harald G. Huth am Kranoldplatz ab

Der Ferdinand Wochenmarkt soll erhalten bleiben. Darin ist sich die Bezirksverordnetenversammlung einig undSie wollen mit einem Beschluss den Umbau des Marktes verhindern.  | Foto: K. Rabe
  • Der Ferdinand Wochenmarkt soll erhalten bleiben. Darin ist sich die Bezirksverordnetenversammlung einig undSie wollen mit einem Beschluss den Umbau des Marktes verhindern.
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Der Kranoldplatz-Kiez mit seinen zahlreichen kleinen Geschäften soll in seiner Struktur so bleiben wie er ist. Dafür setzen sich nicht nur eine Bürgerinitiative, ansässige Geschäftsleute und Anwohner ein. Auch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) lehnt Pläne von Investor Harald G. Huth ab, die das Bild des Kiezes einschneidend verändern würden.

Die HGHI Holding kaufte 2017 zwei Gebäudekomplexe am Kranoldplatz: Kranoldplatz 3-6 und in der Ferdinandstraße 31-35. Anfang des Jahres stellte Harald G. Huth dem Ausschuss für Stadtplanung und Wirtschaft Pläne vor, wie er den Komplex in der Ferdinandstraße umbauen möchte.

Demnach würde der über 100 Jahre alte Ferdinandmarkt verschwinden. Der überdachte Hof, auf dem regelmäßig ein privater Wochenmarkt abgehalten wird, soll mit einer Glasfassade verschlossen werden. Anstelle der Marktstände ist ein großflächiger Supermarkt geplant, dem dann die kleinen anliegenden Geschäfte weichen müssten.

Die Bezirksverordnetenversammlung hat sich gegen die Pläne ausgesprochen. Auf der Sitzung am 20. Mai forderte die BVV das Bezirksamt in einem Beschluss auf, keine Ausweitung der Geschossflächenzahl (GFZ) und der Grundflächenzahl (GRZ) im Komplex Ferdinandstraße 31-35 zu genehmigen. Der Beschluss wurde von allen Fraktionen einstimmig gefasst. Die BVV will damit zugleich ein Signal in zwei Richtungen aussenden. Harald G. Huth der Beschluss deutlich vor Augen führen, dass seine geplanten Änderungen parteiübergreifend unerwünscht sind. Zugleich stellt sich die BVV mit dem Beschluss hinter Gewerbetreibende, Markttreibende und Mieter, die sich von den Plänen des Investors in ihrer Existenz bedroht fühlen.

Die Bürgerinitiative Kranoldkiez-Lichterfelde lehnt ebenfalls die Pläne ab und hat dies auch direkt und in mehreren Schreiben dem Investor mitgeteilt. Ein Gesprächsangebot gemeinsam über Lösungen nachzudenken, hatte Huth zurückgewiesen. Die Positionen stehen sich unvereinbar gegenüber. Huth ist der Meinung, dass es zu viele kleine Einzelhandelsgeschäfte am Kranoldplatz gibt. Die BI dagegen würde sich über noch mehr kleine Ladenlokale freuen. Darum ginge es den Menschen im Kiez. Huths Vorgehen als neuer Vermieter führe dagegen zu einem Rückgang der kleinen Ladenlokale. Zur Zeit würden bereits sieben Gewerbeeinheiten leer stehen.

„Ihre Gesprächsabsage nehmen wir zu Kenntnis, sie wird uns jedoch nicht daran hindern, unsere Bemühungen zu verstärken, die Schließung der Wochenmärkte und weiterer kleiner Handelsflächen zu verhindern“, teilt die BI in ihrem aktuellen Brief an Huth mit.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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