„Auf diesem Platz ist viel mehr drin“
Initiatoren des ersten Adventsmarktes hoffen auf weitere Wiederbelebung des Ludwig-Beck-Platzes
So gute Stimmung herrschte auf dem Ludwig-Beck-Platz schon lange nicht mehr. Am Sonnabend, 8. Dezember, ging es auf dem Platz zwischen Augusta-, Hohlbein- und Moltkestraße hoch her. Es war Wochenmarkt wie an jedem Sonnabend. Und doch war alles anders.
Sind es sonst in der Regel nur etwa sechs Marktstände, die sonnabends hier frische Waren anbieten, so reihten sich an diesem Tag 25 Stände um den gesamten Ludweg-Beck-Platz. Im Angebot waren neben frischem Gemüse und Spezialitäten aus der Region, Backwaren, Fleisch und Fisch, Kunsthandwerk, handgemachte Schokolade oder Trödel. Die fröhlichen Musikanten der „Kapelle B“ aus Lichterfelde sorgten für Live-Musik. Es wurde getanzt, Suppe gelöffelt, Glühwein oder Met getrunken. Durch das bunte, vorweihnachtliche Treiben angelockt, kamen immer mehr Leute mit Kind und Kegel. Sie schauten, kauften ein und kamen gutgelaunt miteinander ins Gespräch. Der Markt wurde seit Langem mal wieder zum Treffpunkt für Nachbarn.
„Fürs Erste: Ziel erreicht“, lautete das Fazit der Initiatoren und Organisatoren des ersten Adventsmarktes auf dem Ludwig-Beck-Platz. Erreicht werden sollte, auf den leider nicht mehr so gut laufenden Wochenmarkt aufmerksam zu machen. Seit Langem bemühen sich der Rund Tisch Lichterfelde-West und die Anwohnerinitiative Ludwig-Beck-Platz, dass der Wochenmarkt wieder aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird, in dem er seit dem Umbau des Platzes schlummert. Auf der Oktober-Sitzung des Runden Tisches ist man nun auf offene Ohren gestoßen. „Alles ging super schnell und in unglaublich kurzer Zeit konnten wir den Adventsmarkt auf die Beine stellen“, freut sich Anna Schmidt vom Runden Tisch Lichterfelde-West.
„Es sollte ein 1. Signal sein“, sagt Michael Pawlik von der Wirtschaftsförderung. Sein Amtsbereich unterstützt das Bestreben zur Wiederbelebung des Marktes. Man wolle mit dem Adventsmarkt zeigen, dass der Platz durchaus Potential habe, wieder zu einem florierenden Wochenmarkt zu werden. Auch Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski, die für den Adventsmarkt die Schirmherrschaft übernommen hatte, ist zuversichtlich, was die Zukunft des Marktes angeht: „Die bezirklichen Märkte sind seit Kurzem nicht mehr im Zuständigkeitsbereich des Ordnungsamtes, sondern gehören jetzt zur Wirtschaftsförderung“, erzählte sie. Damit liegen die Wochenmärkte auch in ihrem Ressort. „Unsere Märkte liegen mir besonders am Herzen. Hier hat man noch den unmittelbaren Kontakt zu den Händlern“, sagt sie und lässt wissen, dass sie den Markt auf dem Ludwig-Beck-Platz schon seit 26 Jahren kennt. „Ich weiß, dass hier viel mehr drin ist. Es wäre doch gelacht, wenn wir es nicht hinbekommen, an dieser Stelle wieder einen gut laufenden Markt zu etablieren.“
Zuversichtlich sind auch die Markthändler, die an diesem Tag alle Hände voll zu tun haben. „Es ist wunderbar und ich bin zutiefst dankbar für die Initiative“, sagt der Gemüsehändler, der von diesem Markt lebt. „Ich habe große Hoffnung, dass es weiter geht und der Markt wieder ein richtiger Markt wird.“ Erste Fortschritte hätte es schon vor dem Adventsmarkt gegeben: Seit einiger Zeit gibt es auch frischen Fisch und Kartoffeln aus der Region sonnabends auf dem Ludwig-Beck-Platz.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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