Vorhaben an der Pilgramer Straße beerdigt
Bildungscampus neben dem Porta-Möbelhaus in Mahlsdorf wird nicht gebaut
Der Bau eines Bildungscampus an der Pilgramer Straße ist gescheitert. Die Planungen seien eingestellt worden und würden nicht weiterverfolgt, teilte das Bezirksamt auf Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Linke) mit.
Die Nachricht kommt durchaus überraschend. Im Sommer 2020 wurde bekannt, dass auf einem 30 000 Quadratmeter großen Gelände neben dem Porta-Möbelhaus ein Bildungscampus entstehen sollte. Baubeginn sollte noch im gleichen Jahr sein. Die allgemeinbildende Schule, so die damaligen Pläne, sollte 2022 eröffnen. Selbst Visualisierungen für den Bau hatte der Investor bereits vorgestellt.
Angekündigt wurden eine Akademie für Lehrer, eine Hochschule, ein Auditorium, ein EdTech-Lab (Bildungstechnologie-Labor), Büros für Start-ups, ein Sportcenter, ein Café und Restaurant sowie Ruhe- und Sozialräume.
Die „Bildungscampus Verwaltung und Betrieb UG“, ein freier Schulträger mit Sitz in Baden-Württemberg, wollte den Bau realisieren. Deren Co-Geschäftsführer Wolfgang Laier sagte damals der Berliner Woche, dass Mahlsdorf ganz gezielt als Standort ausgewählt worden sei. Gründe dafür waren viele Unternehmen in der Nähe und die verkehrstechnische Anbindung des Campus an die B1. Zugleich wurde das Vorhaben parteiübergreifend gutgeheißen.
Doch die Pläne wurden begraben, bevor überhaupt ein Bauantrag gestellt worden wäre. Wie das Bezirksamt mitteilte, hatte die Bildungscampus Berlin GmbH den Bildungscampus in Mahlsdorf parallel zum Bebauungsplanverfahren 10-72 „Pilgramer Straße“ konzipiert. „Im Fortgang der privatrechtlichen Planungen wurde ein potenzieller Investor für den Bildungscampus gefunden“, heißt es weiter.
Das Vorhaben sei mit den Projektpartnern der Bildungscampus Berlin GmbH erörtert und einer Wirtschaftlichkeitsprüfung unterzogen worden. Dabei sei festgestellt worden, „dass eine vollständige soziale Zweckbindung auf dem Vorhabengrundstück wirtschaftlich nicht darstellbar ist.“ Die Entwicklung der Baustoffpreise und Finanzmärkte lassen wohl auch bei diesem Vorhaben die Kosten in die Höhe schießen. Die Bildungscampus Berlin GmbH zog die Reißleine und teilte mit, dass das Bauvorhaben an der Pilgramer Straße nicht realisierbar ist.
Wie es neben dem Porta-Möbelhaus weitergeht, ist unklar. Ziel aber bleibt, das Areal zu bebauen. Auf die Anfrage des Linke-Abgeordneten erklärte das Bezirksamt: „Der Bebauungsplan 10-72 wird gegebenenfalls unter Änderung der Planungsziele fortgeführt.“
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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