Umstrittenes Baukonzept
Degewo plant Mehrgeschosser im Siedlungsgebiet zwischen Bisamstraße und Landesgrenze
Wie die riesige Brache zwischen der Bisamstraße und der Landesgrenze bebaut wird, ist weiter ungewiss. Senat und Bezirk streiten, ob auf der Fläche Einfamlien- oder Mehrfamilienhäuser entstehen sollen.
Entscheidend ist, ob die gültigen Bebauungsplanungen geändert werden müssen oder nicht. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo, Eigentümer des Baufeldes plant den Bau von Einfamilienhäusern wie an der Landsberger Straße und der Kaulbachstraße. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung möchte aber mehr Wohnraum schaffen und die Degwo aufgefordert das Baukonzept neu zu entwickeln. Auf eine Schriftliche Anfrage des CDU-Abgeordneten Mario Czaja teilte die Senatsverwaltung jetzt mit, dass das Konzept vorliege. Es sehe nach Abstimmung mit dem Bezirksamt rund 335 neue Wohnungen im mehrgeschossigen Wohnungsbau vor. Problem ist nur, dass der Bebauungsplan den Bau von Eigenheimen vorsieht wie in der gesamten Umgebung. Die Degewo hatte folgerichtig bereits mit dem Verkauf der Grundstücke begonnen, bis die Senatsverwaltung im vergangenen Jahr das Vorgehen unterband. Hintergrund ist, die neue Liegenschaftspolitik des Senats, möglichst keine landeseigenen Grundstücke mehr zu verkaufen, sondern diese allenfalls zu verpachten.
Das Bezirksamt hat allerdings bisher keine Bereitschaft signalisiert, die Bebauungsplanung zu ändern. Das würde auch angesichts der bereits zur Bebauung vorbereiteten Flächen zu lange dauern. Alles hängt davon ab, ob es der Degewo gelingt, die Planungen so zu ändern, dass diese in keinem Widerspruch zum gültigen Baurecht geraten. Andernfalls wäre zu prüfen, ob eine Ausnahmeregelung möglich ist.
Andere Fragen sieht die Senatsverwaltung als gelöst an, etwa die Versorgung mit Kita-Plätzen. Die Degewo hat im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages mit dem Bezirk an der Stralsunder Straße eine Kita gebaut, die schon in Betrieb ist. Der Bau einer neuen Schule an der Landsberger Straße ist vorgesehen. Ob dies eine der Schnellbauschulen aus Holzmodulen sein wird, ist aber noch nicht klar. Auch die vorgesehene Sanierung der Stralsunder Straße wurde verschoben. Diese steht nun in der Investitionsplanung des Bezirk 2021-23, müsste aber noch mit dem kommenden Haushalt abgesichert werden.
„Wir werden im Bezirksparlament genau prüfen, ob die aktuellen Vorstellungen baurechtlich überhaupt statthaft sind“, kündigt Czaja auf seiner Webseite an. Gleichzeitig bietet er dort einen Musterbrief zur Unterzeichnung an, mit dem Anwohner sich gegen den Geschosswohnungsbau an der Bisamstraße aussprechen können.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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