Uneins über weitere Schulcontainer
Der Senat lehnt das Aufstellen eines MEB an der Elsenstraße ab
Die Zahl der Schüler in Mahlsdorf Süd wächst weiter. Die schon jetzt unter gravierender Raumnot leidende Kiekemal-Grunschule soll im kommenden Schuljahr weitere Schüler aufnehmen. Bei der Frage, wie neue Schulplätze geschaffen werden können und wie eine Lösung aussehen könnte, liegen der Bezirk und der Senat noch weit auseinander.
Das Bezirksamt möchte kurzfristig am alten Schulstandort an der Elsenstraße einen Modularer Ergänzungsbau (MEB) errichten und eine dreizügige Grundschule bauen. Dazu hat das Schulamt 8 mögliche Standorte in der näheren Umgebung der Kiekemal-Grundschule, Hultschiner Damm 219, geprüft. Allein das Grundstück der ehemaligen Elsengrund-Schule, Elsenstraße 7-9, blieb als geeignet übrig.
Dass ein solcher MEB hier errichtet werden könnte, hat zuletzt auch ein Gutachten bestätigt, dass die Senatsverwaltung für Bildung vom Bezirk wegen möglicher Geruchsbelästigung durch den Recyclinghof von Alba eingefordert hat. „Dieses Gutachten liegt der Senatsverwaltung vor“, sagt Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD). Das Gutachten bestätige im übrigen, dass das Aufstellen von Containern an der Elsenstraße möglich sei.
Die Senatsbildungsverwaltung aber lehnt bislang das Aufstellen eines MEB an der Elsenstraße ab und möchte stattdessen nur eine vierzügige Grundschule in Schnellbauweise bauen lassen. Die Schule könnte aber frühestens zum Schuljahr 2022/23 fertig sein. So viel Zeit aber hat die Kiekemal-Grundschule nicht. Sie verfügt derzeit einschließlich zweier Räume in einem aufgestellten Container über 410 Schulplätze. Der Bedarf liegt aber schon jetzt bei rund 540 Plätzen. Und laut den neuesten Zahlen des Schulamtes werden für das kommende Schuljahr weitere rund 100 Plätze in Mahlsdorf Süd benötigt.
Unterdessen drängt auch die Zeit für den vom Bezirk gewünschten Modularen Ergänzungsbau. Selbst wenn die Senatsverwaltung den MEB genehmiget, stünden diese frühestens zum Jahreswechsel 2020/21 zur Verfügung. Sollte der Senat allerdings bei seiner Ablehnung bleiben, sei die Vergabe von Schulplätzen in Mahlsdorf-Süd nicht mehr planbar, erklärt der Schulstadtrat und befürchtet dass dann Marzahn-Hellersdorf spätestens ab kommenden Jahr die Schüler auf Grundschulen in anderen Ortsteilen verteilen muss. Allein der Transport der Grundschüler mit Bussen würde mehr als 100 000 Euro pro Jahr kosten.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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