Ärger um Neubau der Feuerwache
Entscheidung der Senatsinnenverwaltung für Standort umstritten
Die Senatsinnenverwaltung hatte sich schon für ein Grundstück zum Bau der neuen Feuerwache entschieden. Doch es hagelt Protest und im Bezirk formiert sich Widerstand.
Unstrittig ist, dass die Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf endlich eine neue Wache braucht. Die alte ist zu klein und liegt auf einem Grundstück, das eigentlich zur Schiller-Grundschule gehört. Eine Erweiterung des Gebäudes an der Donizettistraße ist schon deshalb kaum möglich.
Der Senat und die Feuerwehr haben sich Anfang Oktober auf das Grundstück für den Neubau geeinigt. Es hat die Adresse Alt-Mahlsdorf 104 und liegt damit direkt an der B1/B5. „Die Lage sichert ein schnelles Ausrücken“, erklärte der Linke-Abgeordnete Kristian Ronneburg in einer Pressemitteilung. Auch ließen sich hier neue Wohnungen für Feuerwehrleute schaffen.
Die Betroffenen, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, sind dagegen sauer. Ihr Wunschstandort war und ist ein Grundstück an der Straße An der Schule. Das liegt nördlich der B1/B5. „Die Mitglieder unserer Wehr wohnen alle nördlich der B1/B5. Wenn wir zuerst über die Bundesstraße müssten, würde sich die Zeit bis zur Einsatzbereitschaft wesentlich erhöhen“, sagt Wehrleiter Peter Scholz.
Das Grundstück Alt-Mahlsdorf gehört dem Bundesvermögensamt und wurde dem Senat bereits im Juni 2017 zum Kauf angeboten. Das von der Freiwilligen Feuerwehr gewünschte Grundstück gehört der TLG Immobiliengesellschaft. Auch diese wäre bereit, ihr Grundstück an das Land zu verkaufen. Als Bedingung stellt sie aber, die gesamte ihr gehörende Fläche zwischen der Straße An der Schule und der Landsberger Straße von einer reinen Gewerbefläche in ein Mischgebiet umzuwidmen. Damit wäre hier auch Wohnungsbau möglich.
Davon hielt bisher Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) aber nichts. Ihr Stadtentwicklungsamt müsste die Bebauungsplanungen ändern. Sie möchte aber angesichts des verstärkten Wohnungsbaus keine weiteren Gewerbeflächen verlieren. Das gab sie dem Stadtentwicklungsausschuss im Mai zu verstehen.
Die Mahlsdorfer Feuerwehrleute bekommen Unterstützung von Jörg Dehl, Leiter der Feuerwehrdirektion Nord. „Für den Standort sollte die Einsatzbereitschaft der Wache maßgeblich sein“, sagte er der Berliner Woche.
Auch der BVV-Ausschuss Stadtentwicklung spricht sich in einem im September verabschiedeten Antrag für die Straße An der Schule aus. „Wir brauchen in Mahlsdorf eine einsatzfähige Wache“, erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander J. Herrmann. Außerdem habe man jetzt noch erfahren, dass das Grundstück Alt-Mahlsdorf zu klein werden könnte, denn davon müsste noch ein Teil für die geplante Verlegung der Einmündung des Hultschiner Damms in die B1/B5 abgegeben werden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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