Mit Hochschule, Lehrer-Akademie und Sportcenter
Freier Schulträger will in Mahlsdorf einen Bildungscampus errichten
Die Pläne erscheinen ambitioniert. Noch 2020 soll an der Pilgramer Straße neben dem Porta-Möbelhaus der Bau eines neuen Bildungscampus beginnen und schon 2022 die Eröffnung der allgemeinbildenden Schule erfolgen. Sie ist nur eine von mehreren Nutzungen, die auf dem 30 000 Quadratmeter großen Gelände geplant sind.
Auf der Liste stehen eine Akademie für Lehrer, eine Hochschule, ein Auditorium, ein EdTech-Lab (Bildungstechnologie-Labor), Büros für Start-ups, ein Sportcenter, ein Café und Restaurant sowie Ruhe- und Sozialräume. Hinter dem Vorhaben steckt die „Bildungscampus Verwaltung und Betrieb UG“, ein freier Schulträger mit Sitz in Baden-Württemberg. „Der Bildungscampus Berlin deckt nicht nur alle Bereiche des lebenslangen Lernens ab, sondern schafft ein modulares und digitales Bildungsangebot für alle Generationen – und das auf sehr hohem Niveau“, betont deren Geschäftsführerin Anja Best. Co-Geschäftsführer Wolfgang Laier legte im Gespräch mit der Berliner Woche dar, dass Mahlsdorf dafür ganz gezielt als Standort ausgewählt wurde. So seien viele Unternehmen in der Nähe und verkehrstechnisch sei der Campus über die B1 bestens erreichbar. Einen Schub für die Region erhoffe er sich auch durch die Tesla-Großfabrik in Grünheide. Mahlsdorf weise außerdem ein gutes Umfeld auf und der Bezirk habe großes Interesse an den Plänen gezeigt.
Dies liegt auch daran, dass der Bevölkerungszuwachs in Berlin weitere schulische Angebote erfordert. Der neue Bildungscampus soll daher Platz für bis zu 2000 Schüler bieten und „die digitale Transformation der Bildung für alle Generationen erlebbar machen“, so die Ankündigung. Auf diesem Gebiet habe Deutschland noch erhebliche Defizite. Es fehle an digitalen Konzepten und vielfach auch an der technischen Infrastruktur. „Das Konzept ist durchgängig, bietet also Lernangebote von der Grundschule bis ins hohe Alter“, erklärt Anja Best, die für die Umsetzung des Projekts zuständig ist. Moderne und flexible Unterrichtsräume sollen entstehen, die das digital vernetzte und verzahnte Lernen ermöglichen. „Selbst in einer Pandemie könnte durch die räumliche Flexibilität das Lernen ohne Einschränkung fortgesetzt werden“, erläutert Wolfgang Laier.
Schon jetzt findet der Bildungscampus breite Unterstützung in der Politik. „Ich begrüße es sehr, dass wir jetzt neben der Alice-Salomon-Hochschule einen zweiten Bildungscampus in unserem Bezirk bekommen. Eine gute Bildung ist die Voraussetzung für alle, um das persönliche und gesellschaftliche Leben zu gestalten. In unserer jetzigen Zeit gehört lebenslanges Lernen schon zum Alltag. Dafür brauchen wir gute Angebote für alle Generationen“, erklärt die SPD-Abgeordnete Iris Spranger. „Wir brauchen Initiativen, die Lösungen für die anstehenden Bildungsherausforderungen schaffen. Der Bildungscampus gehört mit seinem ganzheitlichen Konzept dazu, zumal der Bedarf an Schulplätzen enorm steigt“, sagt der Abgeordnete Mario Czaja (CDU). Und Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) meint, dass der geplante Campus ein Element ist, „um dem Bildungsziel, allen den bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen, ein Stück näher zu kommen“.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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