Ein Pissoir für Jungs in einer Behindertentoilette in der Mahlsdorfer Grundschule wurde von Mitgliedern von Sportvereinen als anstößig empfunden. Forderungen nach einem „Rückbau“ will das Bezirksamt aber nicht nachkommen.
Die Mahlsdorfer Grundschule, Feldrain 47, hatte zu Schuljahresbeginn im Herbst endlich ihre zwei neuen Turnhallen in Betrieb nehmen können. Die alte Turnhalle war marode gewesen und musste ersetzt werden. Bei den Neubauten wurde auch an barrierefreie Toiletten für Behinderte gedacht, eine für Damen und eine für Herren. In beide wurde auch jeweils ein Pissoir eingebaut, deren Nutzung naturgemäß ausschließlich für Jungs vorgesehen ist.
Zum Stein des Anstoßes wurden die Pissoirs, nachdem ab Oktober auch Sportvereine die Turnhallen und damit auch deren Toiletten nutzten. Sportler beschwerten sich über das Pissoir in einer der beiden Behindertentoiletten. Die Senatsverwaltung für Sport stimmte den Beschwerden zu und erklärte, dass ein barrierefreies Damenklo ohne ein Pissoir für Jungs auszukommen habe.
"Finanzpolitischer Irrsinn"
Die Fraktionen der Linken und der CDU fragten auf der BVV-Sitzung nach, ob das Bezirksamt dem Ansinnen nachkommen wolle, das eine oder sogar beide Pissoirs „zurückzubauen“. Die CDU-Fraktion brachte hingegen einen Antrag ein, den Rückbau zu stoppen. „In Anbetracht zahlreicher unsanierter Schultoiletten, Sporthallen und Schulen in Marzahn-Hellersdorf wäre ein solcher Kosten auslösender Rückbau der gerade erst neu errichteten Toiletten finanzpolitischer Irrsinn zu Lasten der Schüler“, schrieb die Fraktion in der Begründung.
Sport- und Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) stellte klar, dass es sich nicht um Behindertentoiletten handele, sondern um „barrierefreie Sportler-WCs“. Der Einbau des Pissoirs sei ursprünglich nur in einem der beiden geplant gewesen. Da dort aber für beide nicht genügend Platz gewesen sei, habe die Baufirma kurzerhand die Änderung vorgenommen. Er sehe gegenwärtig keinen Anlass, nochmals Umbauten vornehmen zu lassen.
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