Am 18. März wäre Charlotte von Mahlsdorf 90 Jahre alt geworden
Charlotte von Mahlsdorf wäre am 18. März 90 Jahre alt geworden. Der Förderverein Gutshaus Mahlsdorf und das Bezirksamt begehen den Geburtstag mit einer Festveranstaltung und der Benennung einer Straße. Einen Tag darauf sind Besucher eingeladen, sich die Schätze des Gründerzeitmuseums anzusehen.
Als Lothar Berfelde kam Charlotte von Mahlsdorf am 18. März 1928 in Mahlsdorf auf die Welt. Später wurde der Junge als Charlotte von Mahlsdorf einer der bedeutendsten Transsexuellen deutschlandweit. Unter diesem Namen rettete Charlotte auch das verfallende Gutshaus am Hultschiner Damm und richtete hier das Gründerzeitmuseum ein. Als Museum und als Gedenkort für Charlotte zieht das Gutshaus Besucher aus aller Welt an.
Der Festtag zum Geburtstag von Charlotte beginnt am Sonnabend, 17. März, um 14 Uhr mit der Benennung einer Straße in Charlotte-von-Mahlsdorf-Ring. Die Benennung geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom Juni 2012 zurück. Die Straße befindet sich gegenüber dem Gutshausgelände im neuen Eigenheimgebiet am Hultschiner Damm. Sie befindet sich noch im Bau. „Wir werden die Benennung dennoch wie geplant vornehmen“, erklärt Verkehrsstadtrat Johannes Martin.
Mit der Öffentlichkeit feiert der Förderverein am Sonntag, 18. März, Charlottes Geburtstag mit einem Tag des offenen Museums von 10 bis 18 Uhr. Die Gründerzeitsammlungen von Möbeln bis zu Musikmaschinen und auch der Park des Gutshauses können besichtigt werden. Höhepunkte dieses Tages bilden zwei Aufführungen des Dokumentarfilms „Sonntagskind“ (108 Minuten/2018) von Carmen Bärwaldt um 10.30 und 14 Uhr. Er wird erstmals in Charlottes Wirkungsstätte zu sehen sein. Carmen Bärwaldt hat Charlotte von Mahlsdorf von 1995 bis zu ihrem überraschendem Tod im April 2002 mehrfach getroffen. Im Zentrum der Dokumentation stehen Aufnahmen vom schwedischen Kurort Porla Brunn. Hierher war Charlotte 1996 mit Teilen ihrer Gründerzeitsammlung umgezogen. Der Film erzählt die Lebensgeschichte des Mannes, der sich von Jugend an als Frau fühlte. „Wir wollen uns mit dem Film bei unseren vielen Besuchern und Unterstützern bedanken“, sagt Monika Schulz-Pusch, Geschäftsführerin des Gründerzeitmuseums.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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