Informationsstele für Siegmund Loewe
Das Bezirksamt würdigt einen deutschen Rundfunkpionier

Siegmund Loewe (links) entwickelte gemeinsam mit Manfred von Ardenne Mitte der 1920er-Jahre   eine der ersten Mehrsystemröhren. | Foto:  Loewe AG
  • Siegmund Loewe (links) entwickelte gemeinsam mit Manfred von Ardenne Mitte der 1920er-Jahre eine der ersten Mehrsystemröhren.
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Am 25. September 2024 wird am Wiesenweg 10 in Lankwitz der Rundfunkpionier und Unternehmer Siegmund Loewe mit einer Informationsstele gewürdigt. Um 11 Uhr soll dieser besondere Ort der Erinnerung eingeweiht werden.

Entworfen von der Künstlerin Karin Rosenberg, enthüllen die stellvertretende Bürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Cerstin Richter-Kotowski, und Christian Alber von der Loewe Technology GmbH die Stele. Sie informiert über das Leben und Werk eines Mannes, der am selben Ort von 1924 bis 1979 den Hauptsitz seines einflussreichen Unternehmens hatte. Der Komplex, der einstmals dort stand, wurde von den Nationalsozialisten enteignet und ist heute nicht mehr vorhanden.

Siegmund Loewe (1885 in Berlin-1962/Sarasota, USA) war ein Pionier im Bereich des Rundfunks, der sich nach dem Ersten Weltkrieg mit hochfrequenztechnischen Entwicklungen selbständig machte. Bereits 1923, als das Radio in Berlin zur Realität wurde, hatte er zusammen mit seinem Bruder die Radiofrequenz GmbH gegründet. Er setzte sich energisch für den Aufbau des Rundfunks in Deutschland ein, gründete den Deutschen Radio-Club sowie den Verband der Funk-Industrie und war maßgeblich an den Berliner Funkausstellungen beteiligt.

Als visionärer Unternehmer förderte Siegmund Loewe junge Talente wie Manfred von Ardenne und erreichte bahnbrechende Erfolge, darunter die Entwicklung der Loewe-Dreifachröhre, einen Vorläufer des integrierten Schaltkreises. Ihr Engagement im Fernsehbereich mündete in einer spektakulären Vorführung des elektronischen Fernsehens auf der Funkausstellung 1931.

Trotz dieser Errungenschaften litt Loewe unter der Verfolgung im Nationalsozialismus. Er und seine Familie, jüdischer Abstammung, wurden verdrängt und enteignet. Nach der Flucht in die USA erhielt Siegmund Loewe 1949 sein Unternehmen zurück und konnte am deutschen Wirtschaftswunder teilhaben. Die Stele erinnert nicht nur an seine Leistungen, sondern auch an den unermüdlichen Kampfgeist, mit dem er sich jeder Herausforderung stellte.

Autor:

Christian Sell aus Mahlsdorf

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