Aus einem Autoanhänger wurde eine fantasievolle Nachbarschaftsbibliothek
Familie Stiller errichtete eine Bücherburg vor ihrem Haus

Die fantasievolle Bücherburg der Familie Stiller an der Goldregenstraße ist eine Attraktion in der Nachbarschaft.  | Foto: hari
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  • Die fantasievolle Bücherburg der Familie Stiller an der Goldregenstraße ist eine Attraktion in der Nachbarschaft.
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Bücher haben etwas mit Fantasie zu tun. Wer sich davon überzeugen möchte, der sollte die Bücherburg der Familie Stiller an der Goldregenstraße aufsuchen.

Die Bücherburg in der Nebenstraße des Hultschiner Damms ist zwar nur ein aus- und umgebauter Autoanhänger. Für Nachbarn und Passanten ist die Nachbarschaftsbibliothek jedoch eine kleine Attraktion.

Denn die Verkleidung hat es in sich. Sie erinnert an die Zinnen einer mittelalterlichen Burg. Auf einer Seite, an der Holzschindeln angebracht wurden, prangt das Gesicht der Hexe Babajaga, eine populäre Gestalt in russischen Märchen. Bunte Mosaike erinnern an die fantasievolle Baukunst von Friedensreich Hundertwasser.

Strom für die Beleuchtung innen liefert eine Solaranlage. Das Dach ist begrünt und wird über eine Bewässerungsanlage mit Wasser versorgt. Bei gutem Tageslicht lässt sich auch ohne zusätzliche Beleuchtung gut lesen. Dafür sorgen vergleichsweise große Fenster, an denen täglich ein großes Schild „offen“ von acht bis 21 Uhr zum Eintreten einlädt.

Peter Stiller hat die farbenfrohe Wohnwagen-Burg gebaut und gestaltet. „Meine Frau Gabriele und meine Tochter Kathrin hatten Hunderte von Büchern, die sich einfach im Haus nicht mehr sinnvoll stellen ließen“, erläutert Peter Stiller. Daraus sei die Idee entsprungen, aus dem Autoanhänger eine Nachbarschaftsbibliothek zu machen. „Wäre doch schade gewesen, die Bücher einfach wegzuwerfen. Außerdem habe ich immer Lust, etwas zu bauen“, sagt Peter Stiller.

Der Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur ist praktisch immer am Werkeln. Sein Grundstück hat er in ein kleines Wunderland mit unterschiedlichen Dekorationen verwandelt. Der alte Autoanhänger vor dem Haus ist dabei ein Meisterstück, das nun auch den Nachbarn irgendwie gehört.

Die Bücherburg hat rund zehn Quadratmeter Grundfläche. Stiller hat Regalwände eingezogen und zwei Stühle hineingestellt, an denen man sich auch gemütlich niederlassen kann. Jeder kann sich hier Bücher zum Lesen holen, von Krimi und Abenteuer bis zu anspruchsvoller Belletristik und Bücher, die er ausgelesen hat und Nachbarn zum Lesen empfehlen will, einstellen.

Damit hat sie Familie scheinbar nicht nur einen Nerv getroffen, sondern auch Nachbarn zum Mittun angeregt. Fast täglich kommen sie zum Schmökern vorbei. Der Bestand, mit dem die kleine Bibliothek eröffnet hat, wurde inzwischen schon einmal komplett ausgetauscht.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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