Sie war ein Sonntagskind
Gründerzeitmuseum zeigt Dok-Film über Charlotte von Mahlsdorf
Im März 2018 hatte der Dokumentarfilm „Sonntagskind“ über das Leben von Charlotte von Mahlsdorf (1928-2002) Premiere. Wegen des anhaltend großen Interesses zeigt das Gründerzeitmuseum Mahlsdorf, Hultschiner Damm 333, den Film von Carmen Bärwaldt nochmals am 3. November und 1. Dezember.
Eine kleine Zeitungsnotiz im Frühjahr 1995 war der Ausgangspunkt für den Dokumentarfilm. Darin wurde mitgeteilt, dass das Museum in Mahlsdorf schließen wird und Charlotte von Mahlsdorf die Hauptstadt verlassen will. Mit Kamera und Mikrofon filmte Carmen Bärwaldt, wie viele Menschen noch einmal das Museum besichtigen wollten, um Charlotte in ihrer Wirkungsstätte zu erleben.
Charlotte von Mahlsdorf kam am 18. März 1928, einem Sonntag, kurz vor Mitternacht, in Mahlsdorf als Knabe Lothar Berfelde zur Welt. Am 1. August 1960 eröffnet sie ihr Gründerzeitmuseum am Hultschiner Damm 333 und betrieb es als privates Museum auch 35 Jahre lang. Seit 1997 kümmert sich der Förderverein Gutshaus Mahlsdorf um die Sammlung.
Die Regisseurin begleitete Charlotte 1997 auf dem Weg in ihr selbst gewähltes „kulturpolitisches Asyl“ in das schwedische Porla Brunn. Sie lässt Charlotte über sich und ihr Leben erzählen. Lässt aber auch Freude und Wegbegleiter zu Worte kommen. Charlotte spricht über ihre „gütige Mutter“, den Onkel Joseph und über ihren gewalttätigen Vater. Sie erzählt, wie sich der Wandel von Lothar zu Charlotte vollzog. Im Mittelpunkt dabei steht ein Mensch, der mit seiner Lebensweise und mit seiner Sammelleidenschaft von der Gesellschaft akzeptiert werden möchte. Der Film endet mit dem Abschied von der Museumsgründerin nach ihrem Tod im April 2002. .
„Sonntagskind“, Gründezeitmusuem Mahlsdorfm Hultschiner Damm 333, am 3. November und 1. Dezember, 18 Uhr. Eintritt sechs Euro, Anmeldung erforderlich unter Telefon 567 83 29. Weitere Informationen: www.gruenderzeitmuseum-mahlsdorf.de.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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